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Überwachungskameras im Finanzdistrikt in Pudong, Shanghai. Die sind natürlich nicht für die Überwachung des Internets da.

Foto: Reuters/ALY SONG

Peking – Wer sich in China einen Aprilscherze erlaubt, kann durchaus Probleme bekommen. Vor allem wenn es um Geldpolitik geht. Ein über soziale Medien verbreiteter Scherz hat Chinas Zentralbank auf den Plan gerufen. Sie forderte die Polizei auf, die Urheber zu ermitteln und auch zu bestrafen.

Diese hatten auf einer Online-Plattform die Nachricht lanciert, wonach der sogenannte Mindestreserve-Satz (RRR) zum 1. April sinken werde. Die Zentralbank hat den RRR in der Vergangenheit tatsächlich mehrfach gesenkt, damit die Banken mehr Geld zur Kreditvergabe zur Verfügung haben. Die Notenbank erklärte nun, mit Geldpolitik sei nicht zu spaßen – das sei nicht banal. Wer hierzu Gerüchte streue, dürfe nicht unbestraft bleiben – selbst wenn er nur einen Aprilscherz im Sinn gehabt habe.

Trotz umfangreicher Zensurmaßnahmen im Netz war der vermeintliche Scherz den chinesischen Kontrolleuren offenbar durchgerutscht. (red, 2.4.2019)