Salzburgs Trainer Marco Rose ist in der komfortablen Lage, aus mehreren Optionen wählen zu können. Eine heiße Spur dürfte nun nach Mönchengladbach führen.

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Mönchengladbach/Wolfsburg – Es wurde bereits viel gemunkelt, nun aber könnte es konkret werden. Salzburgs Erfolgstrainer Marco Rose soll sich laut Informationen der "Bild"-Zeitung bereits grundsätzlich mit Borussia Mönchengladbach geeinigt haben. Für Rose, der in seinem bis 2020 laufenden Vertrag mit Salzburg über eine Ausstiegsklausel verfügt, dürften bis zu drei Millionen Euro hinzublättern sein. Die Salzburger, am Mittwoch (18 Uhr) beim Regionalligisten GAK im ÖFB-Cup-Semifinale engagiert, ließen sich am Dienstag keine Stellungnahme entlocken.

Der deutsche Bundesligist kündigte jedenfalls am Dienstag die vorzeitige Trennung von Dieter Hecking mit Saisonende an. Der aktuelle Tabellenfünfte gab bekannt, mit einem neuen Chefcoach in die nächste Saison zu gehen. Dabei wäre der Vertrag mit Hecking noch bis Juni 2020 gelaufen.

Hecking hatte die Borussen im Dezember 2016 übernommen. Unter dem 54-Jährigen überwinterte Mönchengladbach zuletzt hinter Borussia Dortmund und Bayern München. In der Rückrunde lief es aber nicht mehr nach Wunsch. Nach nur einem Sieg in den vergangenen sieben Runden liegen die "Fohlen" derzeit außerhalb der Champions-League-Ränge. "Ich habe Dieter diese Entscheidung bereits am Montag mitgeteilt. Sie ist strategischer Natur und für die Zukunft des Klubs ausgelegt", sagte Sportdirektor Max Eberl, der vermutlich schon einen genaueren Plan in der Schublade hat: "Es ist klar, dass ich so eine Entscheidung nicht verkünde, ohne eine Idee im Hinterkopf zu haben." Als möglicher Nachfolgekandidat geistert schon seit Tagen der Name Marco Rose durch den Borussia-Park.

Marco Roses Erfolgsgeschichte

Der frühere Linksverteidiger Rose bestritt als aktiver Spieler über 50 Matches für die deutschen Bundesligisten FSV Mainz und Hannover 96. Mit Mainz schaffte er unter Trainer Jürgen Klopp 2004 nach mehreren gescheiterten Anläufen den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Als Trainer hat Rose in Salzburg seit 2013 zuerst die U16 und U18 betreut und 2017 mit der U19 überraschend die Uefa Youth League gewonnen. Danach wurde er Trainer der Profimannschaft. 2018 feierte der 42-Jährige mit den Bullen den Meistertitel und den Einzug ins Halbfinale der Europa League. Spitzenklubs wie Real Sociedad, Borussia Dortmund und Lazio Rom wurden dabei aus dem Weg geräumt.

In der Europa League war heuer im Viertelfinale gegen den von Carlo Ancelotti trainierten SSC Napoli Endstation.
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Heuer kam das Aus in der Europa League mit gesamt 3:4 im Viertelfinale gegen Napoli. Von seinen bisherigen 103 Pflichtspielen für die Salzburger hat der gebürtige Leipziger bei nur neun Niederlagen nicht weniger als 73 mit den Bullen gewonnen und so das Interesse im Ausland geweckt.

Rose auch in Wolfsburg Thema

So hat auch der VfL Wolfsburg am Dienstag das Interesse an Rose als möglichem Nachfolger des am Saisonende scheidenden Bruno Labbadia bestätigt. "Es ist richtig, dass wir uns mit Marco Rose beschäftigt haben. Aber er ist nicht der Einzige, mit dem wir uns beschäftigen", sagte Sportchef Schmadtke am Dienstag "Sky Sport News". Nach übereinstimmenden Medienberichten soll ein mögliches Engagement aber bereits vom Tisch sein. Laut "Kicker" und "Sportbuzzer" sagte Rose den Niedersachsen ab.

Labbadia kündigte Mitte März seinen Abschied beim ambitionierten VW-Klub an. Im Idealfall will Schmadtke den neuen Trainer "Ende April, Anfang Mai" präsentieren. Es gebe aber kein Ultimatum an den neuen Coach. "Es ist immer gefährlich, wenn man solche Zeitfenster öffnet. Ein späterer Zeitpunkt wäre auch nicht dramatisch schlimm." Ein Kandidat für die Labbadia-Nachfolge soll auch LASK-Trainer Oliver Glasner sein.

"Ich glaube, dass man das nicht so oft in seiner Karriere hat, dass man viele Anfragen hat und dann auch viele Möglichkeiten", hatte Rose unlängst in der Sendung "Talk und Tore" auf Sky Sport Austria gesagt. (APA, sid, red, 2.4.2019)