Salvini führt eine Allianz aus rechtspopulistischen Parteien an. Hier spricht er in Verona über Familienpolitik.

Foto: /AFP/FILIPPO MONTEFORTE

Rom/Mailand – Italiens Innenminister Matteo Salvini will laut Medienberichten am kommenden Montag in Mailand die Allianz rechtspopulistischer Parteien vorstellen, mit denen der Chef der rechten Lega in den Wahlkampf für die EU-Parlamentswahlen ziehen will. Rund 20 Parteien und Bewegungen sollen nach Angaben Salvinis bei der Großveranstaltung präsent sein, darunter auch Spitzenvertreter der FPÖ.

FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat am Mittwoch bestätigt, dass sich seine Partei an der Allianz beteiligt. Er selbst werde den Termin nicht wahrnehmen, sehr wohl aber andere Vertreter der FPÖ, sagte er nach dem Ministerrat.

"In Richtung eines Europas der Vernunft" lautet der Titel der internationalen Konferenz, mit der Salvini offiziell seine Wahlkampagne für die EU-Parlamentswahlen im Mai startet. Eine offizielle Liste der anwesenden Parteien und Politikern gebe es noch nicht, teilte die Lega auf APA-Anfrage mit.

Die Lega erwartet, dass sich mehrere Parteien und Gruppierungen der europäischen Wahlallianz anschließen. Zu ihnen sollen die Fidesz-Partei von Ungarns Regierungschef Viktor Orban, das Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung, früher Front National) um die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen, die niederländische Freiheitspartei (PVV) von Geert Wilders, die Alternative für Deutschland (AfD) und die rechtspopulistischen Schwedendemokraten (SD) zählen.

Tajani sieht "Widerspruch"

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani, der für die rechtskonservative Forza Italia um den viermaligen italienischen Premier Silvio Berlusconi in den Wahlkampf zieht, bezeichnete eine "rechtspopulistische Koalition" als "Widerspruch". "Jede Partei hat als einziges Ziel den Schutz der nationalen Interessen", so Tajani im Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Stampa".

"Orban und (Bundeskanzler Sebastian, Anm.) Kurz hätten die besten europäischen Freunde der Lega sein sollen. Diese angebliche Nähe im Zeichen eines neuen Nationalismus hat Italien keineswegs geholfen, im Gegenteil", sagte Tajani in Anspielung auf die erhoffte Unterstützung in Sachen Migration. (APA, 3.4.2019)