Linus Torvalds: Grantig über grantige Menschen.

Foto: Linux Foundation / Youtube

Nur wenige haben ähnlich tiefe Spuren in der IT-Geschichte hinterlassen wie Linus Torvalds: Mit Linux hat er die Softwarebranche entscheidend geprägt. Vom Smartphone bis zum Server nimmt das freie Betriebssystem eine zentrale Rolle im Alltag sämtlicher Internet-Nutzer ein. Doch der aus Finnland stammende Programmierer hat sich noch für etwas anderes einen Namen gemacht: Nämlich, dass er sich kein Blatt vor den Mund nimmt.

Während Torvalds sich nach zahlreicher Kritik in Diskussionen zur Linux-Entwicklung mittlerweile bewusst zurückhält, hat er zu anderen Themen natürlich weiterhin eine klare Meinung. In einem aktuellen Interview mit dem Linux Journal tut der Entwickler etwa seine Einschätzung zu sozialen Medien kund – und diese ist alles andere als freundlich.

Verhalten

Twitter, Facebook und Instagram sind "eine Seuche" formuliert es Torvalds. Er habe generell eine Abneigung gegen soziale Medien, da diese schlechtes Verhalten fördern. Humor und Sarkasmus würden oft nicht erkannt, während nicht mit großem Geschrei vorgetragene Meinungen meist untergehen. Zudem sei es in sozialen Medien sehr einfach, die Reaktionen des Gegenübers zu übersehen – etwas das bei einer Diskussion von Angesicht zu Angesicht weniger leicht passiere. Eine Kritik, der sicher viele zustimmen können, angesichts dessen, dass Torvalds selbst in der Vergangenheit immer wieder für sein sehr lautstarkes Auftreten in der Linux-Community aufgefallen ist, aber nicht bar einer gewissen Ironie ist.

In der Vergangenheit ist Torvalds schon mal lockerer mit dem Thema "Soziale Medien" umgegangen. Hier ein Video aus dem Jahr 2014, in dem er bösartige Tweets über ihn vorliest.
The Linux Foundation

Ein weiteres Problem sieht Torvalds bei der Anonymität in sozialen Netzwerken: Diese sei fraglos für Whistleblower wichtig, aber wer Müll verbreite, sollte auch mit seinem Namen dazu stehen.

Alternativen?

Er selbst nutze noch immer am liebsten E-Mail. Dieses sei zwar viel Arbeit, aber zumindest gebe es keine "Likes", die nur zu Clickbait führen und emotionale Reaktionen um jeden Preis befördern sollen.

Torvalds betreibt derzeit keine eigenen Social-Media-Accounts mehr. In der Vergangenheit war er auf Google+ aktiv, da dort auch viele andere Entwickler aus der Open-Source-Welt zu finden waren, und nicht nur das selbe "stupide Zeug" wie auf anderen Plattformen gepostet wurde, wie er es selbst formuliert. Aber auch das sei schlussendlich nichts für ihn gewesen. (red, 4.4.2019)