Rosenkranz serviert seine Wuchteln im "Deadpan"-Comedystil – großer Stuß, unbewegter Gesichtsausdruck.

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John Cleese kann einpacken. Eric Idle und Terry Gilliam ebenfalls. Das Leben des Brian und Ein Fisch namens Wanda sind zusammen nicht halb so lustig wie Walter Rosenkranz in der ZiB 2. Statt über The Ministry of Silly Walks lacht Österreich über "The Clubobman of Silly Talks".

Armin Wolf war brillant und bis auf die Zähne mit brisanten Informationen bewaffnet. Doch was passiert? Rosenkranz setzt ihm eine perfekte Darbietung von rechtsdrehendem Häuslschmäh entgegen. Und spielt sich damit ganz nebenbei in die erste Reihe österreichischer Komiker empor. Auch die internationale Presse ist begeistert: "Simply hilarious!" (The New York Times), "Better than Billy Wilder at his best" (Washington Post), "Schon jetzt die Lachnummer des Jahrhunderts!" (FAZ).

Aber zurück zum Start. Rosenkranzens Auftritt begann unter dem nicht unkomischen Vorwand, Hazee "wolle nicht kommen". Was hatte Hazee Besseres zu tun? Frustessen von drei Portionen Cordon bleu wegen anhaltenden Koalitionsstunks? Charity-Wettrauchen zugunsten des Bundesverbands österreichischer Lungenkranker?

Zum Schreien

An Hazees Stelle sprang Rosenkranz mit dem noch viel witzigeren Ansinnen ein, zu beweisen, dass die Freiheitlichen mit den Identitären rein gar nichts zu tun hätten. Zum Schreien. Der Mann wäre imstande, einem zu "beweisen", dass Adolf Hitler nicht der Führer war, sondern eine transsexuelle Strapsmaus, die hauptberuflich im Bezirksbordell Braunau gearbeitet hat.

Rosenkranz serviert seine Wuchteln im "Deadpan"-Comedystil – großer Stuß, unbewegter Gesichtsausdruck. Rosenkranz legt sich für die "journalistische Freiheit" ins Zeug. Dass sich Identitäre bei Freiheitlichen einmieten, deklariert er zu einer Frage des Mietrechts. Die "vereinigte Linke" will nämlich neuerdings, dass mit einem "Fragebogen" nach der politischen Gesinnung gefragt wird.

Wenn "The Clubobman" seine Ladung Hollerkoch auftischt, verzieht er keine Miene. Dafür wird nach der ZiB 2 beim Spätabendtreffen auf der Bude das Zwerchfell umso heftiger strapaziert: Hazee hat sich vor Lachen eine halbe Maß Weißbier ins Hemd gewischerlt. Komik pur also. Rosenkranz ist super und gehört schleunigst preisgekrönt. Der Salzburger Stier wird nicht reichen, ein Ehrenoscar sollte drin sein. Für sein Lebenswerk nämlich. Simply hilarious. (Christoph Winder, 6.4.2019)