Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Selbstportät von Dan Robbins im "Malen-nach-Zahlen"-Stil.

Foto: AP

Washington – Sein Name ist kaum einem Menschen geläufig, doch seine Erfindung hat Millionen zum Malen motiviert: Der "Malen nach Zahlen"-Erfinder Dan Robbins ist in Sylvania im US-Bundesstaat Ohio im Alter von 93 Jahren gestorben. Das bestätigte sein Sohn Larry Robbins am Freitag telefonisch. Beim "Malen nach Zahlen" ("Paint by numbers") füllt man mit verschiedenen Farben die nummerierten Flächen einer vorgezeichneten Vorlage aus.

Die Idee dazu hatte er von Leonardo da Vinci. Er habe gehört, sagte Robbins, dass der Künstler nummerierte Bilduntergründe für seine Schüler und Werkstattangestellten hatte.

Ab den 1950ern populär

Das National Museum of American History in der US-Hauptstadt Washington widmete dem "Malen nach Zahlen" im Jahr 2001 eine große Ausstellung. Das Museum schrieb dazu, die Malvorlagen seien Anfang der 1950er-Jahre zunächst in den USA populär geworden, dann aber auch ins Ausland exportiert worden.

Kritiker bemängelten nach Angaben des Museums damals dagegen, die Beliebtheit der Malkits sei nur ein Beweis für die gedankenlose Konformität des kulturellen Lebens gewesen. Dem Erfolg tat das allerdings keinen Abbruch: Allein bis 1954 wurden dem Museum zufolge rund zwölf Millionen Malkits verkauft.

Zeichenlehrer für Urenkel

Wie man zeichnet, das habe Dan Robbins sogar noch seinen Urenkeln gezeigt, sagte sein Sohn Larry Robbins bei der Beerdigung, wie aus einem Video von der Trauerfeier hervorgeht. Dabei habe sich Dan Robbins vor seinem Tod, als er eines seiner frühen Bilder betrachtete, selbst gewundert. Der Vater habe gesagt: "Larry, ich kann nicht glauben, dass ich jemals so gut war." Dan Robbins starb nach Angaben seiner Familie bereits am vergangenen Montag.

Dass "Malen-nach-Zahlen"-Werke Kunst seien, hat Robbins nie behauptet. Aber sie brächten Menschen, die sonst nicht zu einem Pinsel greifen würden, die Erfahrung von Kunst näher.

Trotzdem hat "Malen nach Zahlen" Einfluss sogar auf die zeitgenössische Kunst ausgeübt. Pop-Art-Künstler Andy Warhol schuf 1962 die Gemäldeserie "Do It Yourself", zu deren Motiven er sich von Vorlagen von "Malen nach Zahlen" inspirieren ließ. (APA, red, 5.4.2019)