Verschrottet man Autos im eigenen Land, bleiben die Rohstoffe erhalten. Allerdings ist es auch vernünftig, wenn Autos besonders lange gefahren und nicht nach wenigen Jahren entsorgt werden.

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Jährlich scheiden in Österreich 280.000 Autos aus dem Verkehr aus. 60.000 davon werden verwertet, 220.000 verlassen das Land mit unbestimmtem Ziel. Mit den Autos fließen große Mengen an wertvollen Rohstoffen aus Österreich ab. Diese Fahrzeuge, die überwiegend in den Osten und nach Afrika exportiert werden, sind auch nicht unbedingt schrottreif. Es rentiert sich bloß nicht mehr, sie zu reparieren.

Unterschiedliche Standards

Die hohen Sicherheitsstandards in Verbindung mit den hohen Arbeitskosten bei der Reparatur sind die Ursache, dass die Autos in Länder mit geringerem Wohlstand, niedrigeren Sicherheitsstandards und geringeren Arbeitskosten verfrachtet werden. Einerseits ist es sicher sinnvoll, ein so aufwendig und energieintensiv hergestelltes Produkt wie ein Auto so lange wie möglich zu nutzen, andererseits geht durch den Export der Altautos auch deren wertvoller Inhalt verloren. Denn in den Zielländern sind auch die Umweltstandards zur Verwertung üblicherweise nicht so hoch wie bei uns.

Neue Dimension E-Auto

Eine neue Dimension bekommt dieses Problem, wenn es künftig um die Verwertung von Elektroautos geht. Denn vor allem Batterien setzen sich aus großen Mengen edler Stoffe zusammen. Da diese einen entsprechenden Wert darstellen, erscheint auch der Anreiz hoch, sie wiederzuverwerten. Doch Strukturen zur Verwertung ausgedienter Lithium-Ionen-Batterien sind erst im Aufbau. Funktioniert das Recycling künftig bei uns, erspart man sich einen erheblichen Teil der Rohstoffimporte und schont damit die Umwelt in den Herkunftsländern. (Rudolf Skarics, 13.4.2019)