Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck legt im Tauziehen um den US-Halbleiterzulieferer Versum nach. Der deutsche Konzern habe sein Angebot von zunächst 48 Dollar je Aktie auf nun 53 Dollar (47,18 Euro) je Papier erhöht, teilte Versum am Montag in Tempe (Arizona) mit.

Die Chancen auf eine erfolgreiche Milliarden-Übernahme der Deutschen steigen: Nach Gesprächen mit Rechtsberatern habe die Versum-Führung entschieden, dass die Merck-Offerte dem konkurrierenden Angebot des US-Spezialchemiekonzerns Entegris überlegen sei, hieß es weiter.

Fusionsvertrag

Die Versum-Spitze wolle nun den mit Entegris ausgehandelten Fusionsvertrag kündigen und sich zu einer Übernahme durch Merck verpflichten. Entegris bekommt aber noch die Chance, seinerseits nachzubessern. Die Frist für mögliche Änderungen am bisherigen Angebot ende für Entegris am 11. April, hieß es von Versum. Sollte Versum die Vereinbarung mit dem Spezialchemiekonzern beenden, würde den Angaben zufolge eine Gebühr von 140 Mio. Dollar fällig.

Versum hatte sich im Jänner mit Entegris auf eine Übernahme in einem Aktiendeal geeinigt und zunächst das Angebot von Merck abgelehnt. Der DAX-Konzern hatte sich daraufhin zu einem feindlichen Übernahmeversuch entschlossen und die Versum-Aktionäre zur Ablehnung der Entegris-Offerte aufgerufen. Zuletzt hatte das Versum-Management eingelenkt. Merck bestätigte die Aufstockung des Angebots, war aber für eine weitere Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. (APA, 8.4 .2019)