Das wäre vielleicht unterhaltsam gewesen. Man stelle sich vor, die Spieler des SK Rapid Wien hätten in der Generali-Arena die Trophäe für den ÖFB-Cup in den Himmel gestemmt. Ausgerechnet in der Heimstätte der Austria, ausgerechnet beim sportlich strauchelnden Erzrivalen. Am 1. Mai hätte dieser Spaß im Finale gegen Red Bull Salzburg Realität werden können. Wird er aber nicht. Rapid versteht keinen Spaß.

Die Hütteldorfer hatten auch wegen ihres zahlreichen Anhangs nach dem Finaleinzug um eine Verlegung in ein größeres Stadion gebeten. So wird es geschehen. Die Polizei äußerte am Montag Sicherheitsbedenken, sprach sich für eine Verlegung aus. Das angespannte Verhältnis zwischen Fans und Exekutive spielt Rapid in die Karten.

Der Herausforderer wird seine Fans mobilisieren, das Match gegen Salzburg zum Klassenkampf hochjazzen und im Happel- oder Wörthersee-Stadion mit deren wesentlich größeren Fassungsvermögen auf einen Heimvorteil zählen können, den es in der Generali-Arena so nicht gegeben hätte. Geschäftsführer Christoph Peschek ist enthusiasmiert: "Wir freuen uns, dass wesentlich mehr Anhänger, insbesondere Rapid-Fans, dabei sein können." Man könnte auch von Wettbewerbsverzerrung sprechen.

In Salzburg gibt man sich höflich und auf den Sport konzentriert. Inoffiziell schüttelt der Serienmeister nur noch den Kopf. Man kann es ihm nicht übelnehmen. (Philip Bauer, 8.4.2019)