In vielen chinesischen Metropolen ist die U-Bahn das wichtigste innerstädtische Verkehrsmittel. So auch in Chengdu oder – wie hier zu sehen – in Shanghai.

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Der Start in die Arbeitswoche verlief für viele Einwohner der chinesischen 16-Millionen-Metropole Chengdu ausgesprochen ärgerlich. Denn es erwarteten sie lange Warteschlangen in den U-Bahnstationen, die eines der wichtigsten Beförderungsmittel der Stadt sind.

Der Grund lag allerdings nicht bei Problemen mit Zugequipment. Sondern beim Ausfall einer Bezahlapp. Üblicherweise werden die Fahrten über ein Programm namens Tianfu Tong abgewickelt. Bezahlte Tickets zeigt dieses in Form von einem QR-Code an, mit dem Passagiere die Stationen betreten und verlassen können.

Kein QR-Code, kein Durchgang

Doch an jenem Tag verweigerte die App schlicht das Laden der Codebilder, schildert Abacus News. Weil eine digitale Bezahlung der Tickets damit unmöglich war, mussten die Öffinutzer daher auf klassische Fahrkarten umsteigen. Das sorgte umgehend für lange Wartezeiten vor Automaten und Kassen. Manche waren vorläufig überhaupt gestrandet, da sie kein Bargeld dabei hatten und der U-Bahn-Betreiber keine anderen mobilen Bezahlsysteme, wie etwa Apple Pay, unterstützt.

Den Betroffenen brachte der Ausfall fortgesetzten Ärger ein, da sie aufgrund der Verzögerungen verspätet bei der Arbeit eintrafen. Die Entwickler von Tianfu Tong haben sich mittlerweile über das soziale Netzwerk Weibo zu Wort gemeldet. Sie entschuldigen sich für den Ausfall und versprachen, ein Schreiben zu veröffentlichen, das Angestellte bei ihren Arbeitgebern vorlegen könnten.

Mobile Payment enorm populär

Dennoch haben einige Nutzer nach dieser Erfahrung angekündigt, künftig wieder komplett auf Papiertickets umzusteigen. Eine Massenbewegung dürfte daraus aber nicht werden. Schon heute verwenden 70 Prozent aller chinesischen Internetnutzer mobile Bezahlsysteme. (red, 09.04.2019)