Wien – Generali Österreich wird ihrer Mutter in Triest für 2018 insgesamt 160 Mio. Euro ausschütten, was nahezu dem gesamten Jahresüberschuss von 167 Mio. Euro entspricht. Das sei aufgrund der sehr guten Kapitalbasis der Österreich-Tochter möglich, berichteten die Vorstandsmitglieder Alfred Leu und Klaus Wallner am Dienstag vor Journalisten.

Die Generali Österreich zählt mit einem Prämienvolumen von 2,6 Milliarden Euro im Vorjahr (plus zwei Prozent zu 2017) zu den großen Versicherungen des Landes. Die Zuwächse gelangen trotz des hierzulande gesättigten Marktes, wo in Summe rund 50 Versicherungsgesellschaften aktiv sind, die Top-3- (VIG, Uniqa und Generali) aber 60 Prozent des Marktes abdecken.

Wortkarg und eher verschlossen zeigten sich die beiden Vorstandsmitglieder unter anderem bezüglich der Pläne ihrer Bankpartner: Der 3-Banken-Gruppe, der Hypo Salzburg und der Bawag/PSK. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) prüft als Mehrheitseigentümer der Hypo Salzburg eine Fusion mit dieser. Grund sind die derzeit hohen Kosten für Prüfauflagen. Eine Entscheidung soll bis zur Jahresmitte gefällt werden.

An der Hypo Salzburg sind neben der RLB OÖ (sie hält durchgerechnet 74,32 Prozent) die Hypo Oberösterreich auch die Generali sowie die Oberösterreichische Versicherung beteiligt. Alle Beteiligten hätten bei der Fusion also mitzureden. Auf die Frage, wie die Generali dazu stehe hieß es lapidar: "Wir werden uns mit den Partnern abstimmen". Mit der Partnerschaft der Bawag/PSK sei man "sehr zufrieden", man haben "keine Zweifel", dass sich daran etwas ändere. Im Vorjahr lag das Prämienvolumen bei der Bawag/PSK bei 211 Mio. Euro.

Mitarbeiterbeteiligung

Die Mitarbeiterbeteiligung, die die Generali im Konzern nach Absegnung durch die Hauptversammlung einführen will, werde auch in Österreich umgesetzt, sagte Leu. Es sei ein Dreijahresplan mit einem Mindest- und Höchstbetrag geplant, der monatlich vom Gehalt abgezogen werden soll. Details wurden nicht genannt.

Ebenfalls beteiligen wolle sich Generali Österreich an dem geplanten Immobilienfonds des Konzerns, der in Einkaufszentren in Mitteleuropa investieren will. Die Generali-Mutter will rund 500 Mio. Euro in den Fonds stecken und will einen Jahresgewinn von sieben Prozent erreichen. Österreichische Generali-Immobilien sollen nicht in den Fonds kommen.

Der Dauerbrenner, der seit Jahren geplante Ausstieg der Generali aus der eigenen Bank, sollte Ende des Jahres über die Bühne gehen, versicherte Wallner. Abgespalten wird das Nicht-Kreditgeschäft an die 3-Banken-Gruppe (Oberbank, BTV, BKS) sowie das dazugehörende Rechenzentrum. Das Kreditportfolio von nunmehr etwa 350 Mio. Euro bleibt bei der Generali.

Generali Österreich beschäftigt über 5000 Mitarbeiter, davon 80 Lehrlinge und zählt knapp zwei Millionen Kunden. Das von der Generali verwaltete Vermögen wird mit 13,6 Mrd. Euro beziffert. Im Vorjahr wurden rund 1,2 Mrd. Euro an Schadenszahlungen geleistet. (cr, 9.4.2019)