Berlin – Forscher der Berliner Charité konnten am Beispiel der Herzkatheteruntersuchung zeigen, dass ein Comic das Verständnis für den Eingriff erhöht und das Angstgefühl der Patienten reduziert. Demnach kann ein Comic Patienten besser und anschaulicher auf eine Operation vorbereiten als eine Aufklärungsbroschüre.

Die Berliner Kardiologen entwickelten eine 15-seitige Bildergeschichte, die eine Herzkatheteruntersuchung – der häufigste Eingriff in der Herzmedizin – und eine sich gegebenenfalls anschließende Implantation einer Gefäßstütze veranschaulicht. Anschließend wurden 121 Patienten, die anhand des üblichen Aufklärungsbogens informiert und zum Teil zusätzlich Einblick in das Comic hatten, befragt.

Angst nehmen

Patienten, denen auch die bebilderte Broschüre vorgelegt wurde, konnten im Schnitt knapp zwölf von 13 Fragen zur Vorgehensweise, den Risiken und wichtigen Verhaltensregeln nach dem Eingriff korrekt beantworten. Nach der klassischen Aufklärung lag der Wert nur bei neun von 13 Fragen. Zudem gaben die Befragten nach der Comiclektüre an, weniger besorgt zu sein als vor dem Aufklärungsgespräch.

Insgesamt zeigten sich rund 72 Prozent der Teilnehmer mit der Comicaufklärung zufrieden und fühlten sich gut vorbereitet – nach der Standardaufklärung waren es nur 41 Prozent. Die Forscher wollen die positiven Effekte auch für andere medizinische Eingriffe prüfen. (9.4.2019)