Vatikanstadt – Die ungewöhnliche Geste von Papst Franziskus, der am Donnerstagabend im Vatikan die zentralen politischen Kontrahenten des Südsudans kniend und ihre Füße küssend um Einsatz für den Frieden gebeten hat, sorgt in dem afrikanischen Krisenstaat für großes Aufsehen.

Der südsudanesische Präsident Salva Kiir und Oppositionsführer Riek Machar hatten am Mittwoch und Donnerstag mit mehreren Mitgliedern der designierten Übergangsregierung des Landes an einer als "geistliche Einkehr" deklarierten zweitägigen Begegnung im Vatikan teilgenommen.

Mahnung

Zum Abschluss mahnte der Papst die politischen Rivalen bei einer Begegnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta eindringlich zum Frieden. In einer spontanen Geste kniete Franziskus am Ende des Treffens einzeln vor Präsident Kiir sowie den designierten Vizepräsidenten, darunter Machar und Rebecca Nyandeng De Mabior, nieder und küsste deren Füße.

Das Interimskabinett soll ab 12. Mai mit der Arbeit beginnen und den seit 2013 währenden blutigen Konflikt in dem afrikanischen Land beenden. Kiir ist Katholik, Machar Presbyterianer. (APA, 12.4.2019)