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Ein ukrainischer Soldat begutachtet die Kandidaten bei der ukrainischen Präsidentschaftswahl.

Foto: REUTERS/Gleb Garanich

Moskau – Russland will den Ausgang der Präsidentenwahl in der Ukraine abwarten, bevor die Bemühungen für eine Beilegung des Ukraine-Konflikts im sogenannten Normandie-Format fortgesetzt werden könnten. "Es ist noch zu früh, um über die Einberufung des Normandie-Formats zu sprechen", sagte Vizeaußenminister Alexander Gruschko am Samstag der Agentur Tass zufolge.

Zunächst müssten die Wahl und die "politischen Prozesse" im Nachbarland abgeschlossen sein. Der entscheidende Wahlgang ist für Ostersonntag (21. April) geplant. Das Normandie-Format umfasst Deutschland, Frankreich, Russland und die Ukraine.

Selenski Favorit

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am Freitag bei einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel gesagt, sofort nach der Wahl sei er bereit, einen Normandie-Gipfel einzuberufen. Er tritt in einer Stichwahl gegen den Polit-Neuling Wolodymyr Selenski an, der in Umfragen klarer Favorit ist. Merkel hatte mit Blick auf die Gespräche zwischen Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine gesagt: "Ich glaube, wir sollten in diesem Format weiterarbeiten."

Russland schätze dieses Format, sagte Gruschko. Eine weitere Sitzung sollte aber nur dann einberufen werden, wenn es wirklich Fortschritte zur Lösung der Krise in der Ostukraine gebe. Ein Treffen nur des Treffens wegen wäre kontraproduktiv.

Seit 2014 sind infolge der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und den von Moskau unterstützten Rebellen nach UN-Schätzungen rund 13.000 Menschen getötet worden. Ein 2015 mit deutsch-französischer Vermittlung ausgehandelter Friedensplan liegt auf Eis. (APA, 13.4.2019)