Wien – Die Franzosen und der SUV, das war nun wahrlich kein Coup de foudre, war alles andere als Liebe auf den ersten Blick. Inzwischen führen sie einiges im Portefeuille, die Klientel dankt es ihnen mit Kauf, und wenn man sich Renault ansieht, so sind alle drei Repräsentanten – der Fronttriebler Captur sowie die auch als Allradler erhältlichen Kadjar und Koleos – eine Stütze der Marke.
Topausstattung
Wir hatten nun die Gelegenheit, uns den Kadjar nach dem Facelift anzusehen, und zwar als TCe 160 EDC PF Black Edition. Bedeutet: Topausstattung, stärkster im Kadjar erhältlicher Ottomotor und aber Frontantrieb. Denn Allradantrieb gibt's nur in Kombination mit dem 150-PS-Diesel. Kostenpunkt: 35.390 Euro, Testwagen: 36.764.
Jetzt sind wir bei einem Auto mit knapp 4,5 Metern Länge in einem Format, wo Allrad schon deutlich gefragter ist als bei kleinen Stadtabenteurern wie dem Captur, mag sein, dass das die eine oder andere Kaufentscheidung negativ beeinflusst. Für sich betrachtet ist der Fronttriebler aber durchaus argumentierbar, lediglich bei feuchtem Untergrund tendiert er zum Radiergummieffekt.
Besseres Gestühl
Innen lässt sich das Facelift an deutlich besserem Gestühl und am neu gestalteten, aufgeräumteren Cockpit festmachen, auch darf man sich an einem größeren Touchscreen erfreuen, wenn man an so was Freude hat, und ja, das inkludiert auch gleich den aktuellsten Stand an Vernetzung.
Dass der Wagen auf dem Nissan Qashqai aufbaut, ist nicht nur kein Geheimnis, es ist auch kein Nachteil. Der Kadjar ist ein kommoder SUV, sieht außen und innen doch ganz klar nach Renault aus, ist praktisch und schluckt im Kofferraum 472 bis 1478 Liter Ladegut.
Heulsuse
Der 160-PS-Benziner ist übrigens erfreulich lebendig und das CVT-Getriebe mit sieben simulierten Schaltstufen wird nur beim Kickdown zur Heulsuse, passt sonst aber gut zum Auto. Testverbrauch? 8,2 l / 100 km. (Andreas Stockinger, 15.4.2019)