Der Frühling ist eine wunderbare Zeit in New York und die Straßen, Plätze und Parkanlagen der Stadt füllen sich nach den langen Wintermonaten mit neuem Leben. Die zumeist in sehr kleinen Wohnungen lebende Stadtbevölkerung verlagert den Lebensschwerpunkt wieder nach Draußen, man trifft sich in Straßencafés und Restaurants mit Sitzgelegenheiten im Freien. Hauseingänge werden mit frisch gepflanzten Blumen verziert und selbst das kleinste Stückchen Erde wird begrünt. Die Jahreszeiten im Raum New York sind im Vergleich zu Österreich vier bis sechs Wochen nach hinten verschoben: warme und schöne Herbsttage erstrecken sich bis weit in den November hinein, das Aufblühen der Vegetation lässt bis April auf sich warten. Umso größer ist dann die Freude. 

Der Central Park ist das berühmte Prunkstück unter den Parks der Stadt. Im Folgenden sehen Sie Fotos, auf denen man die Skyline am Südende des Parks und die sogenannten Pencil Towers erkennt, die überall hochschießen und aufgrund ihrer Höhe sehr umstritten sind. Dazu noch die Gebäude der Upper West Side, vom Central Park aus fotografiert, und Blumen in Vorgärten.

Foto: Stella Schuhmacher
Skyline mit sich sonnenden Schildkröten.
Foto: Stella Schuhmacher
Upper West Side mit Central Park im Vordergrund.
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Vorgärten in Manhattan.
Foto: Stella Schuhmacher

Der Washington Square Park liegt mitten im Village zwischen East Village und Greenwich Village und ist von den Gebäuden der New York University umgeben. Die folgenden Fotos zeigen den Washington Square Arch, errichtet 1892, der aus der Serie "Friends" bekannt ist, Musikanten, den Freedom Tower am Ground Zero (vom Washington Square Park aus fotografiert) und Schachtische, die häufig von Obdachlosen bevölkert sind.

Foto: Stella Schuhmacher
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Im Frühling tauchen an vielen Straßenecken Filmcrews und riesige Filmtrucks auf, die das gute Wetter und die Schönheit der Bäume nützen, die die Straßen New Yorks schmücken. Auf den folgenden Bildern sind die Trucks für das Filmset für die 3. Staffel von "The Marvelous Ms. Maisel", eine Serie über eine Stand-Up-Komödiantin im New York der 50er, zu sehen.

Foto: Stella Schuhmacher
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Ostern und Pessach

"Osterferien“ gibt es hier nicht, die sogenannten Spring Breaks sind je nach Schultyp verschieden. Viele Universitäten und Privatschulen haben im März ein bis zwei Wochen geschlossen, die öffentlichen Schulen in der Stadt haben heuer ab dem Karfreitag für zehn Tage frei.

Viele Familien feiern Ostern und überall finden Easter Egg Hunts statt, bei denen die Kinder Ostereier suchen, die meistens aus Plastik sind. In den Geschäften stapeln sich um diese Zeit neben österlichen Schokoladespezialitäten auch die Dinge, die für Passover/Pessach gebraucht werden, wie zum Beispiel Matze-Brot in allen Varianten und Packungsgrößen.

Foto: Stella Schuhmacher
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Die berühmtesten und exklusivsten New Yorker Kaufhäuser dekorieren ihre Schaufenster mit großem Aufwand. In den folgenden Fotos sind die Aprilschaufenster eines solchen Geschäftes in der 5th Avenue zu sehen.

Auslage eines Geschäfts in der 5th Avenue.
Foto: Stella Schuhmacher
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Zum Abschluss des Spazierganges möchte ich noch ein Zitat aus dem Roman "The Hours" von Michael Cunningham (1998) vorstellen, der mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet wurde. Es ist eigentlich ein Zitat über einen Junimorgen in New York, passt aber genauso gut für einen Aprilmorgen. Es beschreibt auf wunderbare Weise die Widersprüche und Gegensätze, die New York einzigartig machen.

It is New York City. It is the end of the twentieth century. The vestibule door opens onto a June morning so fine and scrubbed Clarissa pauses at the threshold as she would at the edge of a pool, watching the turquoise water lapping at the tiles, the liquid nets of sun wavering in the blue depths. As if standing at the edge of a pool she delays for a moment the plunge, the quick membrane of chill, the plain shock of immersion. New York in its racket and stern brown decrepitude, its bottomless decline, always produces a few summer mornings like this; mornings invaded everywhere by an assertion of new life so determined it is almost comic, like a cartoon character….This June, again, the trees along West Tenth Street have produced perfect little leaves from the squares of dog dirt and discarded wrappers in which they stand. Again the window box of the old woman next door, filled as it always is with faded red plastic geraniums pushed into the dirt, has spouted a rogue dandelion.

What a thrill, what a shock, to be alive on a morning in June, prosperous, almost scandalously privileged, with a simple errand to run.

(Stella Schuhmacher, 27.4.2019)

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