Wir alle haben unsere Tage – gute und schlechte, und dann eben die Tage. In jedem dieser Fälle kann ein freundlich überreichtes Schoko-Teil die Laune heilen. Ganz abgesehen von diesen psychischen Faktoren gibt es natürlich auch alle möglichen physischen Wechselwirkungen, die Essen in unserem Körper bewirkt.

Warum unser gesamter Zyklus und auch die Periode unbedingt als positiv zu werten sind und wie man mit Ernährung unser Wohlbefinden während der unterschiedlichen hormonellen Konstellationen positiv beeinflusst, zeigt das Buch "Eat like a woman" aus dem Brandstätter-Verlag.

Ein Prost auf die Weiblichkeit! Im Rezept zu "Brombeerlimonade mit Fenchel und Salbei" liefern die Brombeeren wichtiges Eisen und wirken entkrampfend, ebenso wie der Fenchel. Salbei reguliert unregelmäßige Zyklen.
Foto: Brandstätter Verlag/Lukas Lorenz

Die Autorinnen Andrea Haselmayr, Denise Rosenberger und Verena Haselmayr, allesamt junge Frauen in der Selbstständigkeit, machen Mut, unsere Periode als ein wichtiges Zeichen von Weiblichkeit zu sehen, sie nicht zu übergehen oder gar zu versuchen, sie zu ignorieren, wie das in der heutigen (Arbeits-)Gesellschaft oft der Fall ist oder sogar verlangt wird.

Jede der Autorinnen erzählt zu Beginn des Buches ihre persönliche Geschichte mit der Regel. Sie zeigen, wie wichtig es ist, auf sich und seinen Körper zu hören. Alle drei haben am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man es nicht tut. Und, im Umkehrschluss dazu: wie es sich anfühlt, wenn man gute Ernährung und Bewegung in sein Leben integriert; seine Weiblichkeit als essenziellen Teil eines selbst akzeptiert und wie damit Unerreichbares plötzlich erreichbar wird.

Das Buch "Eat like a woman" ist in Anlehnung an den Blog der drei Autorinnen, femininefood.at, erschienen.

Spargelquiche mit Petersiliencreme schmeckt nicht nur gut, sondern entgiftet und liefert eine Menge wichtiger Vitamine.
Foto: Brandstätter Verlag/Lukas Lorenz

Es bietet einen gelungenen Mix aus Wissen um den Zyklus und den Einfluss von Essen darauf. Dazu geben die Autorinnen Tipps für sogenannte "Me-Momente" – Momente, die man sich als Frau bewusst nehmen sollte. Darunter fallen Dinge wie tief durchatmen oder Wiese unter den Füßen bewusst spüren. Es gibt außerdem wertvolle Hinweise, wie sich das Wohlbefinden mit Yoga ganz leicht steigern lässt.

Das Buch ist in zwei Phasen unterteilt: Die "Zeit des Aufblühens" beginnt am letzten Tag der Menstruation und reicht bis zum Zeitpunkt des Eisprungs. Die "Zeit des Loslassens" beginnt nach dem Eisprung und reicht bis zum Ende der Menstruation.

Für beide Phasen wurden Rezepte wie "Karotten-Orangen-Porridge" für das Frühstück zur Zeit des Aufblühens und "Fenchelrisotto mit Löwenzahn" für den leichten Lunch in der Zeit des Loslassens entwickelt. Sämtliche Rezepte sind aus Lebensmitteln zubereitet, die einen positiven Einfluss haben. Im Anschluss an jedes Rezept erklären die Autorinnen, welche Zutat welche Wirkung hat.

Das Rezept zu "Karotten-Orangen-Porridge" liefert uns in der Zeit des Aufblühens wichtige Energie sowie Betacarotin, die Vitamine B und C und Eisen.
Foto: Brandstätter Verlag/Lukas Lorenz

13 Top-Frauenkräuter, und was sie dazu macht, werden vorgestellt. Feine Getränke-Empfehlungen von der "Brombeerlimonade mit Fenchel und Salbei" über den "alkoholfreien Zitrus-Mojito mit Chia-Eiswürfeln" bis hin zum "lauwarmen Johanniskrauttee mit Karamellbirne" runden das Buch ab. Saisonal ist "Eat like a woman" nicht. Aber schließlich hat man als Frau ja auch das gesamte Jahr über die Periode. (Nina Wessely, 25.4.2019)


Ein Rezept aus dem Buch "Eat like a woman"

Im Rezept zu "Fenchelrisotto mit Löwenzahn" fördern die Reiskörner die Verdauung, senken den Blutzucker und entlasten das Herz. Bärlauch und Löwenzahn reinigen. Die Gänseblümchen sind nicht nur hübsch, sondern helfen bei PMS. Veilchen lindern Brustschmerzen.
Foto: Brandstätter Verlag/Lukas Lorenz

FENCHELRISOTTO MIT LÖWENZAHN

Zutaten für 4 Personen:

Für das Risotto:

300 g Risottoreis (Rundkornreis)
2 Schalotten
1 TL Fenchelsamen
160 ml Gemüsebrühe
1 TL Kokosöl
1 Spritzer Weißwein
150 ml Cashewdrink (rohe Cashewkerne über Nacht einweichen, danach Wasser abgießen und mit frischem Wasser zu Drink pürieren)
150 g Walnüsse, Pinien- oder Cashewkerne
40 g Hefeflocken
Salz aus der Mühle
1 Bund Bärlauch
6 getrocknete Tomaten
Pfeffer aus der Mühle

Für den Löwenzahnsalat:
4 Handvoll Löwenzahnblätter
1 Knoblauchzehe
6 EL Essig
2 TL Avocadoöl
1 Prise Salz aus der Mühle
1⁄2 TL Honig
Veilchen und Gänseblümchen zum Garnieren

Zubereitung:

Für das Risotto Reis waschen und in einem Sieb abtropfen lassen. Schalotten schälen und in kleine Würfel schneiden. Fenchelsamen mörsern. Gemüsebrühe erhitzen und auf dem Herd bereitstellen.

Kokosöl in einem großen Topf erhitzen, die Schalotten und Fenchelsamen darin anrösten. Anschließend Reis einrühren und glasig rösten. Erst jetzt mit Weißwein ablöschen und mit Gemüsebrühe aufüllen, sodass der Reis bedeckt ist. Sobald mehr als die Hälfte der Flüssigkeit verdampft ist, die Hitze zurückschalten und den Cashewdrink dazugeben. Circa 15 Minuten unter Rühren garen, damit der Reis nicht am Topfboden anklebt.

Walnüsse beziehungsweise Pinien- oder Cashewkerne mit den Hefeflocken und ¼ TL Salz in der Küchenmaschine zu feinen Bröseln mahlen. Bärlauchblätter in dünne Streifen, Tomaten in kleine Stücke schneiden und unter das Risotto mengen. Die Hälfte der Nussbrösel unterheben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und bis zum Servieren abkühlen lassen.

Für den Salat Löwenzahnblätter in eine Schüssel geben. Knoblauch schälen und pressen. Mit Essig, Öl, Salz, Honig und 5 EL Wasser verrühren. Kurz ziehen lassen, dann über den Löwenzahn träufeln.

Risotto auf tiefen Tellern oder in Schüsseln anrichten. Kräutersalat obenauf setzen, mit den übrigen Nussbröseln bestreuen und mit Veilchen und Gänseblümchen garnieren.

TIPP: Die Nussbrösel sind ein geschmacklich toller Ersatz für Parmesan. Risotto wird meist zu heiß gegessen, daher unbedingt leicht abkühlen lassen. Dann ist das Geschmackserlebnis gleich viel größer.