Bilder des geglückten Raketenstarts am vergangenen Donnerstag gibt es etliche, vom missglückten Rücktransport des mittleren Boosters per Schiff bedauerlicherweise keine.

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Auf den Erfolg für Space X, das Raumfahrtunternehmen des Tesla-Gründers Elon Musk, folgte ein verspäteter Rückschlag. Denn zunächst war alles reibungslos verlaufen: Vergangenen Donnerstag brachte eine Falcon Heavy, derzeit stärkste Rakete weltweit, bei ihrem zweiten Einsatz für einen zahlenden Kunden, nämlich Saudi-Arabien, den Satellit Arabsat 6a in den Orbit, und anschließend kehrten erstmals alle drei wiederverwendbaren Antriebsbooster sicher wieder auf die Erde zurück.

Die zwei äußeren, kleineren setzten auf Betonplattformen nahe Cape Canaveral auf, die mittlere landete plangemäß auf einem Schiff im Atlantik. Ein großer Triumph, da beim ersten Einsatz der Falcon-Rakete der Booster das Schiff wegen Treibstoffmangels verfehlt hatte.

Drei Meter hohe Wellen

Dennoch wird der mittlere Booster nicht mehr zum Einsatz kommen, denn er fiel beim Rücktransport ans Festland in den Ozean, wie das Internetportal "The Verge" berichtet. "Wegen des starken Seegangs war das Space-X-Team übers Wochenende nicht in der Lage, den mittleren Booster zurück nach Port Canaveral zu bringen", wird das kommerzielle Raumfahrtunternehmen zitiert. Demnach hätten bis zu drei Meter hohe Wellen den senkrecht auf dem Schiff stehenden Booster so stark ins Rutschen gebracht, dass er nicht mehr aufrecht zu halten gewesen sei und in weiterer Folge über Bord ging.

Eigentlich hat Space X mit einer Vorrichtung namens Octagrabber dagegen vorgesorgt, der das Gerät während des Transports in Position halten soll. Allerdings ist der mittlere Booster der Falcon Heavy etwas anders gebaut als ein Exemplar der Vorgängerrakete Falcon 9, weshalb Octagrabber ihn nicht fixieren konnte.

Im Sommer steht der Start für die nächste Falcon-Heavy-Mission an, mit neuem mittleren Booster. "The Verge" empfiehlt augenzwinkernd, bis dahin den Octagrabber anzupassen – oder ruhigeren Seegang abzuwarten. (red, 16.4.2019)