Mythenschwangeres Geschehen trifft in "The Kid Who Would Be King" auf die profane Wirklichkeit von britischen Jugendlichen

Das hat gerade noch gefehlt. Als wären Brexit und raue Umgangsformen noch nicht genug, schickt sich nun auch Morgana (Rebecca Ferguson), die böse Halbschwester von König Artus, an, im Vereinigten Königreich der Gegenwart Chaos zu stiften. Doch glücklicherweise hat jedes Zeitalter seinen entsprechenden Helden. In diesem Fall ist er ziemlich jung.

Es trifft Alex Elliot (Louis Ashbourne Serkis, Sohn des Motion-Capturing-Virtuosen Andy Serkis), einen 12-Jährigen. Er zieht das legendäre Schwert Excalibur aus einem Grabstein und muss daraufhin erst einmal den Mythos mit seinem nicht besonders hohen sozialen Rang auf dem Schulhof abgleichen.

Epischer Kampf

The Kid Who Would Be King beginnt als sympathisch respektlose Jugendkomödie, die den Artus-Mythos mit peppigen Dialogen an die aktuelle Untergangsstimmung anpasst. Die Mischung aus Fantasy, Sozialsatire und Teenagerdrama trägt die deutliche Handschrift von Joe Cornish, dessen Alieninvasionskomödie Attack the Block noch in guter Erinnerung ist. Auch diesmal gehen die gelungensten Gags aus dem Kontrast zwischen dem mythenschwangeren Geschehen und der profanen Wirklichkeit der Jugendlichen hervor.

Alex rekrutiert seine Ritter aus dem nächstbesten Freundes- und Konkurrentenkreis – besonders witzig ist sein ängstlicher Sidekick Bedders (Dean Chaumoo), Patrick Stewart löst Angus Imrie passagenweise als älterer Zauberer Merlin ab. Allerdings gelingt es Cornish diesmal nicht, den lockeren Tonfall zwei Stunden lang aufrechtzuerhalten; der epische Kampf gegen Morgana gerät zur Routine. (Dominik Kamalzadeh, 17.4.2019)