Buenos Aires – Ein Fossilienfund im Osten Argentiniens begeistert Wissenschafter: Wie am Mittwoch bekannt wurde, enthält die Fundstelle in der Provinz San Juan auf engstem Raum die Gebeine von rund zehn Tieren, die vor etwa 220 Millionen Jahren gelebt haben. Einige der Fossilien dürften von einer bisher unbekannte Art stammen.
Zwei Meter im Durchmesser und ungefähr genauso tief – größer ist das "Knochenbett" in der Provinz San Juan nicht. Nach Angaben von Cecilia Apaldetti, Mitglied des argentinischen Nationalrats für Wissenschaft und Technik, war es bereits im September entdeckt worden. Der Paläontologe Ricardo Martinez sprach von "etwa zehn separaten Exemplaren", deren Überreste auf engstem Raum gefunden wurden.
Ochsengroße Pflanzenfresser
Sieben oder acht der Skelette stammen Martinez zufolge von Dicynodontia – große Pflanzenfresser, die den Säugetieren schon sehr ähnlich waren. Sie zählen zu den sogenannten Therapsiden und seien "groß wie ein Ochsen" gewesen, so der Paläontologe. Außerdem fanden sich versteinerte Knochen einer bisher unbekannten Archosaurier-Art.
Aufgrund der Ansammlung so vieler Knochen auf engem Raum gehen die Forscher davon aus, dass es an der Fundstelle einst eine isolierte Wasserstelle gegeben haben muss. Tiere seien dorthin gekommen, um zu trinken, und mit dem Schwinden der Wasservorräte nach und nach entkräftet am selben Ort gestorben.
Argentinien ist reich an Fossilien. Vor allem in Patagonien, San Juan, der Provinz Salta und der Region La Rioja gibt es immer wieder bedeutende Funde. Sie stammen aus den Epochen Trias, Jura und aus der Kreidezeit und unterscheiden sich deutlich von den Knochen der Tierarten auf der Nordhalbkugel der Erde. (APA, red, 18.4.2019)