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In Europa gibt es keinen mit Microsoft, Sony oder Nintendo vergleichbaren Konsolenhersteller.

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Der Streit zwischen den USA und der EU rund um Subventionen für die Luftfahrtkonzerne Boeing und Airbus könnte bald auch Folgen für Unbeteiligte haben. Die USA veröffentlichten eine Liste an Gütern, die beim Import aus der Europäischen Union künftig mit Zöllen oder höheren Zöllen bedacht werden könnten. Als Reaktion publizierte auch die Union einen elfseitigen Katalog (PDF) mit US-Importen, die künftig stärker bezollt werden könnten.

Sollten beide Seiten sich nicht auf eine Beilegung des Konflikts verständigen und die Zölle tatsächlich eingeführt werden, so wird dies wahrscheinlich auch teure Folgen für Gamer haben, schreibt der "Guardian". Denn neben diversen Elektronikgütern und Spielwaren finden sich unter dem Eintrag mit der Nummer 95045000 finden sich auch "Videospielkonsolen".

Keine europäische Alternative

Geräte, die also von Herstellern, Händlern und Privatkäufern aus den Vereinigten Staaten nach Europa eingeführt werden, würden damit sehr wahrscheinlich teurer. Während private Käufer den Aufschlag ohnehin selbst an die Zollbehörden entrichten müssten, steht zu erwarten, dass die anderen beiden die Mehrkosten an die Kunden weitergeben.

Seitens EU-Vertretern heißt es, man habe bei der Erarbeitung der Liste versucht Güter zu benennen, für die es europäische Alternativen gäbe. Allerdings gibt es keinen europäischen Konsolenhersteller, der auch nur ansatzweise mit den japanischen Herstellern Sony und Nintendo (Playstation bzw. Switch) oder dem US-Techriesen Microsoft (Xbox) konkurrieren kann.

Letzter Ausweg

Der Streit rund um staatliche Unterstützung für die beiden rivalisierenden Flugzeughersteller und gegenseitig vorgeworfene unfaire Handelspraktiken wird vor der Welthandelsorganisation WTO bereits seit 15 Jahren geführt. Beide Seiten betonen zumindest, eigentlich keinen Handelskrieg zu wollen und höhere Zölle als letzten Ausweg zu betrachten. (red, 18.04.2019)