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Das "Fast" (Five-hundred-meter Aperture Spherical radio Telescope) ist das größte Radio-Teleskop der Welt.

Foto: REUTERS/CHINA DAILY

Wer ein Eigentor schießt, möchte seinen Fehler schnellstmöglich gut machen. Dieses Mantra macht auch vor der chinesischen Regierung nicht Halt, wie "Wired" berichtet. Und so gibt's künftig in Guizhou, im Südwesten des Landes, eine strikte Verbotszone für Smartphones, Drohnen und andere elektronische Geräte. Dort steht nämlich das "Fast" (Five-Hundred-Meter Aperture Spherical Radio Telescope), das größte Radio-Teleskop der Welt.

Zu viele Radiowellen

Guizhou war lange Zeit ein eher verwaister Ort. Also beschloss die Politik, die Gegend zum Touristenmagneten zu vermarkten und baute eine eigene kleine Stadt hin, inklusive Straßen, Kino und Restaurants. Die Maßnahme fruchtete, doch schuf ein neues Problem: Denn die ankommenden Menschen wollten freilich Fotos und Videos vom Teleskop machen.

Doch die dafür mitgenommenen Geräte wie Kameras und Handys sendeten Funkwellen aus, die wiederum den Empfang der Radiofrequenzstrahlung aus dem All erschwerten das und somit die Aufgabe des Teleskops: Informationen aus dem All, unter anderem von schwarzen Löchern oder explodierten Sternen, zu gewinnen.

Bis 30.000 Yuan Strafen

Also hat die Regierung mit Anfang April sämtliche "gefährliche" Geräte aus dem Gebiet rund um das Teleskop verbannt: Smartphones, Kameras, Drohnen und Digitalkameras dürfen in einem Umkreis von fünf Kilometern rundherum nicht mehr verwendet werden. Bei Zuwiderhandlung drohen saftige Geldstrafen bis zu knapp 4.000 Euro. Solche drastische Maßnahmen gibt’s auch bei anderen derartigen Bauten in der Welt.

Das "Fast" ist aber aufgrund seiner beeindruckenden Größe besonders sensibel für Störwellen. Um die 520 Meter Durchmesser fassende Schüssel einmal zu umrunden, bräuchte man stolze 20 Minuten. Das Teleskop trägt nicht umsonst auch den Namen "Chinas Auge". (red, 30.4.2019)