Bild nicht mehr verfügbar.

Demonstranten in Khartum, 18. April.

Foto: REUTERS/Umit Bektas

Khartum – Eine Woche nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Bashir im Sudan haben in der Hauptstadt Khartum erneut große Menschenmengen vor dem Armeehauptquartier protestiert. "Die Macht den Zivilisten" und "Freiheit, Frieden Gerechtigkeit", riefen die Demonstranten, wie ein AFP-Fotograf am Donnerstag berichtete.

Die Straßen um den Militärkomplex waren voller Menschen, die sich Augenzeugen zufolge aus mehreren Stadtteilen auf den Weg gemacht hatten.

"Es ist extrem schwierig näher an den Ort des Protests zu kommen, weil hunderte und hunderte Menschen auf den Straßen sind", sagte ein Augenzeuge.

Aufruf in sozialen Medien

Das Protestcamp vor dem Armeehauptgebäude ist seit beinahe zwei Wochen das Epizentrum der Demonstrationen. Die Zahl der Teilnehmer war in den vergangenen Tagen zurückgegangen. Zu den jüngsten Demonstrationen hatten nicht die Protestanführer der vergangenen Wochen aufgerufen. Vielmehr sind sie ein Ergebnis von Aufrufen einzelner Aktivisten und Demonstranten in den sozialen Medien.

Der seit drei Jahrzehnten autoritär herrschende Staatschef Bashir war vor einer Woche nach monatelangen Massenprotesten vom Militär gestürzt und am Mittwoch in ein Gefängnis gebracht worden. Für eine Übergangszeit von zwei Jahren wurde ein Militärrat eingesetzt. Die Demonstranten fordern die rasche Einsetzung einer Zivilregierung und eine Strafverfolgung Bashirs. (APA, 18.4.2019)