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Der Verkauf von Cannabis ist weltweit ein blühendes Geschäft.

Foto: AP/Julio Cortez

Washington – Der weltweite erreichbare Cannabis-Markt – reguliert und illegal – wird im aktuellen "Global Cannabis Report" des Datenanalysen-Anbieters New Frontier Data auf 344 Milliarden US-Dollar (305,78 Milliarden Euro) geschätzt. Die wichtigsten regionale Märkte sind Asien (132,9 Milliarden Dollar), Nordamerika (85,6 Milliarden Dollar), Europa (68,5 Milliarden Dollar), Afrika (37,3 Milliarden Dollar) und Lateinamerika (9,8 Milliarden Dollar).

International gebe es derzeit 263 Millionen Cannabis-Konsumenten, hieß es weiter. Trotz weitreichender Verbote steige der Cannabis-Konsum, und die kritische Haltung zum typischen Cannabis-Konsumenten weiche sich weiter auf. Durch diesen gesellschaftlichen und kulturellen Wandel sei ein Weltmarkt mit enormem Potenzial für Akteure in Dutzenden Sektoren jenseits traditioneller vertikaler Segmente entstanden, die sich direkt mit dem Anbau beschäftigen. Die legale Cannabis-Industrie sei heute ein weltweites Phänomen: Mehr als 50 Länder haben Medizinalcannabis in irgendeiner Form legalisiert, sechs Länder für den Erwachsenenkonsum.

Therapeutischer Nutzen

Weltweit leiden geschätzte 1,2 Milliarden Menschen an Gesundheitsproblemen, bei denen Cannabis einen nachweislichen therapeutischen Nutzen hat, heißt es im "Global Cannabis Report". Wenn sich die Behandlung mit Medizinalcannabis auch nur bei einem kleinen Teil dieser Population durchsetzen würde, entstünde ein riesiger Markt, meinen die Studien-Autoren.

Kanada, das Land mit dem weltweit größten legalisierten Markt für Erwachsenenkonsum von Cannabis, sei der Pionier des Cannabis-Handels und exportierte 2018 fast 1.500 kg getrocknetes Cannabis – die dreifache Menge gegenüber 2017. Regionen wie Lateinamerika und möglicherweise Afrika könnten dank niedriger Produktionskosten und optimaler Klimabedingungen potenziell im Exportmarkt konkurrieren, hieß es. Asien sei zwar das Schlusslicht beim Tempo der Legalisierung, biete aber durch niedrige Löhne und eine lange Tradition der Hanfproduktion enorme Perspektiven.

Ein weiteres Ergebnis: Mehr jüngere als ältere Erwachsene sprechen sich für eine Legalisierung aus. Mit dem Generationenwandel sei daher eine Ausdehnung der Legalisierung und eine Normalisierung der gesellschaftlichen Haltung zu Cannabis zu erwarten. (APA, 19.4.2019)