Algier – Nach der Protestwelle in Algerien haben Ermittler einflussreiche Geschäftsleute im Zuge von Korruptionsuntersuchungen zum Verhör zitiert. Zu ihnen habe unter anderem der Chef des Konzerns Cevital, Issad Rebrab, gehört, meldete das staatliche Fernsehen am Montag. Cevital ist das größte private Unternehmen Algeriens.

Rebrab zählt zu den reichsten Männern Afrikas. Vernommen worden seien auch Mitglieder der Kouninef-Familie. Diese soll enge Verbindungen zum zurückgetretenen Langzeitherrscher Abdelaziz Bouteflika haben.

Massenproteste

In Algerien kommt es seit Ende Februar immer wieder zu Massenprotesten gegen die Führung des Landes. Bouteflika erklärte daraufhin nach 20 Jahren an der Macht seinen Rücktritt.

Die Proteste gehen dennoch weiter. Die Demonstranten verlangen weitere Rücktritte führender Köpfe, einen grundlegenden Wandel des politischen Systems sowie einen stärkeren Kampf gegen Korruption. Für den 4. Juli sind Präsidentenwahlen geplant. (APA, 22.4.2019)