Bei Apple Pay kann man in Geschäften mit dem iPhone – ab Version 6 – wie mit einer Kreditkarte bezahlen. Dazu hält man das Gerät ans Terminal.

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Das Warten der Apple-Fans hat ein Ende: Der Bezahldienst Apple Pay ist nun auch in Österreich verfügbar. Apple hat das Mittwochfrüh auf seiner Homepage bestätigt. Mithilfe von Apple Pay kann man in Geschäften mit dem iPhone oder der Apple Watch wie mit einer Kredit- oder Bankomatkarte mit NFC-Funktion bezahlen. Dazu muss man lediglich das Gerät an den Kassenterminal halten.

Auf dem iPhone ist eine Kredit- oder Debitkarte in wenigen Minuten hinzugefügt – vorausgesetzt, dass die jeweilige Karte auch unterstützt wird. Apple geht mit der Unterstützung von N26, Erste Bank und Sparkasse, Mastercard sowie Visa an den Start. In den kommenden Monaten sollen weitere Banken dazukommen.

Die Erste Bank bestätigt den Start von Apple Pay via Twitter.

Apple Pay kann "in zehntausenden Geschäften" genutzt werden, als Beispiele werden BP, Billa, Backwerk, Burger King, DM, Douglas, Hofer, H&M, Dunkin' Donuts, Metro, Penny, Media-Markt und Starbucks genannt. Der Dienst ist rund vier Jahre nach seinem Start in den USA somit bereits in zehn EU-Ländern verfügbar.

Harte Verhandlungen

Vorausgegangen waren Verhandlungen zwischen Apple und den Banken. Einige Banken konnten sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, in ihrem knapp kalkulierten Geschäft etwas an einen Branchenfremden abzugeben. Fraglich ist, ob Apple seinen Dienst in Österreich nicht viel zu spät startet. Etliche Banken haben ihre Karten bereits vor Jahren mit der NFC-Funktion ausgestattet, auf diesem Wege sind somit schnelle Zahlungen bereits möglich.

Als Apples größtes Alleinstellungsmerkmal verbleibt somit die Möglichkeit, mit Apple Pay im Web und via Apps zu bezahlen und schnell Geld zu überweisen. Es wird sich zeigen, ob das ausreicht.

Verschlüsselte Identifikationsnummer

Bei Apple Pay wird nicht die eigentliche Kreditkartennummer auf dem Gerät gespeichert, sondern eine verschlüsselte Identifikationsnummer ("Token"). Der Händler erhält beim Kauf mit Apple Pay nur eine einmalig generierte Transaktionsinformation. Daten wie der Preis oder der gekaufte Gegenstand werden von Apple nicht gespeichert.

Video: So funktioniert Apple Pay.
TURN ON

Für den Konzern ist der Bezahldienst ein lukratives Geschäft. Bei jeder Zahlung soll Apple 0,15 Prozent der Rechnungssumme mitschneiden und auch bei Transaktionsgebühren einen Diskonttarif erzielt haben – zumindest bei US-Banken. Welche Konditionen mit anderen teilnehmenden Banken und Kreditkarten-Unternehmen verhandelt wurden, ist nicht bekannt. Das US-Unternehmen brüstet sich aber damit, besonders hohe Sicherheit und geringes Betrugsrisiko zu bieten. (Markus Sulzbacher, 24.4.2019)