Kurz im September in der Pui Ching Middle School.

Bundeskanzler Sebastian Kurz wird am Freitag und Samstag am "Belt and Road"-Forum in Peking teilnehmen. Auf dem Programm stehen auch Gespräche mit Präsident Xi Jinping und Premierminister Li Keqiang. Der China-Besuch wird die strategische Partnerschaft beider Länder festigen, so Botschafter und Diplomat Li Xiaosi im Gastkommentar.

Bundeskanzler Sebastian Kurz' dritte China-Reise (einschließlich Hongkong im September) innerhalb eines Jahres ist von weitreichender Bedeutung.

Seit dem China-Besuch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dem Bundeskanzler im April 2018 haben die chinesisch-österreichischen Beziehungen viele neue bedeutsame Entwicklungen erfahren. Beide Länder haben ihre Beziehungen auf die Ebene einer von Freundschaft getragenen strategischen Partnerschaft angehoben. Österreich begrüßt und unterstützt die "Belt and Road"-Initiative. Beide Länder haben ein Dokument zum gemeinsamen Aufbau der neuen Seidenstraßen unterzeichnet. Der chinesisch-europäische Güterexpress hat seine Jungfernfahrt Chengdu–Wien absolviert, das vierte österreichische Generalkonsulat wurde in Chengdu eröffnet, und die direkte Flugverbindung Shenzhen–Wien wurde errichtet. China bleibt Österreichs größter Handelspartner und ein wichtiger Investitionspartner in Asien. Das bilaterale Handelsvolumen stellte 2018 mit 9,75 Milliarden US-Dollar einen neuen Rekord auf. 970.000 chinesische Touristen steuerten Österreich 1,4 Millionen Nächtigungen bei. Mehrere chinesische Wintersportlerteams trainieren in Österreich. Die Wiener Philharmoniker und Symphoniker sind in China in aller Munde.

Der China-Besuch des Bundeskanzlers und seine Teilnahme am Gipfelforum werden die freundschaftliche strategische Partnerschaft festigen und die Kooperation im Rahmen der "Belt and Road"-Initiative intensivieren:

Stärkung des gegenseitigen Vertrauens: Die Staats- und Regierungsspitzen werden sich über bilaterale Beziehungen, internationale Themen austauschen und unsere Partnerschaft richtungsweisend vorantreiben. China ist bereit, die eigene Strategie mit der österreichischen interkonnektiv zu verbinden und eine Vision für Kooperationen im Rahmen der "Belt and Road"-Initiative gemeinsam auszuarbeiten.

Intensivierung der substanziellen Kooperation: Beide Länder haben in den Bereichen moderne Industrie, Forschung und Innovation, digitale Wirtschaft, Energie und Umweltschutz, Wintersport und Finanzen unterschiedliche, sich ergänzende Stärken und großes Potenzial. Auch in Drittländern gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Kooperationen.

Ausweitung des Kulturaustausches: 2021 werden China und Österreich 50 Jahre ihrer diplomatischen Beziehungen feiern. Aus diesem Anlass werden wir gemeinsam planen, den Austausch auf Kulturebene wie zum Beispiel gemeinsame Museumsausstellungen zu organisieren, um die gegenseitige Verständigung und die Freundschaft beider Völker zu verstärken.

China und Europa: In der heutigen Welt benötigen wir mehr gegenseitiges Vertrauen und Zusammenarbeit denn je. China unterstützt entschieden die europäische Integration und hofft, dass Österreich und Europa die chinesische Entwicklung objektiv und positiv betrachten. China und Europa sind keine Rivalen, sondern Partner.

Internationale Fragen: Unsere beiden Länder treten für die friedliche Beilegung der internationalen Konflikte, für Multilateralismus, freien Handel, ein offenes Weltwirtschaftssystem und die gemeinsame Begegnung des Klimawandels ein und können einen positiven Beitrag zu Frieden, Stabilität und Entwicklung der Welt leisten. (Li Xiaosi, 25.4.2019)