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Das Sozialverhalten von Buben im Alter von 6 bis 12 Jahren wurde durch den Konsum von Videospielen nicht beeinträchtigt.

Foto: Reuters

Videogames wird gerne der Ruf angehängt, zur Vereinsamung beizutragen und nicht unbedingt förderlich für soziale Skills zu sein, insbesondere bei Kindern. Diesem Aspekt sind nun Forscher in einer Längsschnitt-Studie nachgegangen. Wissenschaftler der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU), des St. Olavs-Spitals sowie der University of California haben im Abstand von zwei Jahren Gruppen von sechsjährigen Kindern aus Norwegen in ihre Untersuchung aufgenommen und jeweils sechs Jahre lang begleitet.

Die insgesamt 873 Probanden, Mädchen und Burschen, hatten dabei unterschiedliche soziale Backgrounds. Berücksichtigt wurden zudem Faktoren wie der Body-Mass-Index – da häufiges Spielen oft mit Gewichtszunahme assoziiert wird – und auch die mit Freunden verbrachte Zeit mit Games, eben im Hinblick auf das Sozialverhalten. Berücksichtigt wurde das Spielen auf allen Plattformen: Handys, Tablets, Konsolen und PC.

Sozialverhalten junger Burschen nicht beeinträchtigt

Die Ergebnisse dürften einige Sorgen ausräumen, fasst Science Daily zusammen. So hatte der Konsum von Videogames laut den Ergebnissen keine nachteiligen Auswirkungen auf die soziale Entwicklung der 6- bis 12-jährigen Burschen.

Dazu kommen zwei Einzelbeobachtungen. Mädchen, die im Alter von zehn Jahren häufiger gespielt haben, wiesen im Alter von 12 Jahren schwächere Social-Skills auf, als ihre Altersgenossinnen. Und Kinder, die sich im Alter von 8 und 10 Jahren in sozialer Hinsicht schwerer taten, tendierten dazu, als 12-Jährige mehr Zeit mit Games zu verbringen.

Forscher empfehlen Blick auf Ursachen für exzessives Spielen

Die Forscher weisen auf mögliche Ungenauigkeiten hin, da man sich bei den erfassten Spielzeiten auf Angaben der Probanden bzw. ihrer Eltern verlassen musste. Sie regen aber auch an, dass man mehr auf die Gründe dafür schauen sollte, warum manche Kinder exzessiv zu gamen beginnen. "Es könnte sein, dass schwache Sozialkompetenz junge Menschen tendenziell dazu bringt, sehr viel Zeit mit Spielen zu verbringen", meint etwa Lars Wichstrom, ein Co-Author der Studie.

Finanziert wurde die Untersuchung vom norwegischen Forschungsrat sowie einem Forschungskomitee der NTNU und der Gesundheitsbehörde für Zentralnorwegen. Veröffentlicht wurde die Arbeit im Journal Child Development. (red, 25.04.2019)