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In Renton im US-Bundesstaat Washington warten 737 Max auf die Fertigstellung

Foto: REUTERS/Lindsey Wasson

Chicago / New York – Nach zwei Abstürzen von Maschinen des Typs Boeing 737 Max innerhalb weniger Monate hat die US-Luftfahrtbehörde FAA eine internationale Konferenz zu den Problemen bei diesem Flugzeugtyp einberufen. Für den 23. Mai wurden die Chefs von Aufsichtsbehörden aus aller Welt nach Washington eingeladen, gab ein FAA-Sprecher am Donnerstag bekannt. Dabei soll das Verfahren erläutert werden, mit dem die FAA eine Wiederzulassung der Maschine für den Flugbetrieb prüft.

Zwei Abstürze

Im März war eine 737 Max der Ethiopian Airlines in Äthiopien verunglückt. Bereits im Oktober war eine Lion-Air-Maschine desselben Typs vor der indonesischen Insel Java abgestürzt. Insgesamt kamen dabei 346 Menschen ums Leben. Weltweit gilt derzeit ein Flugverbot für den Flugzeugtyp.

Als Ursache beider Unglücke steht das Trimmsystem MCAS im Verdacht. Es drückt bei einem drohenden Auftriebsverlust die Nase des Flugzeugs automatisch nach unten, auch wenn die Piloten gegensteuern. Boeing arbeitet derzeit an einer neuen Version der Software.

Die FAA will bei dem Treffen über die Sicherheitsanalyse informieren, die als Grundlage der Entscheidung über eine Wiederzulassung des Typs in den USA dienen soll. Damit soll den internationalen Vertretern bei ihren eigenen Entscheidungen geholfen werden.

Test des Software-Updates

Die US-Luftfahrtbehörde hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, mit ausländischen Kollegen bei der Prüfung der 737 Max zusammenzuarbeiten. Vertreter von zehn Behörden wurden zur Beteiligung an einem Test des Software-Updates eingeladen. Der Test soll am 29. April beginnen und 90 Tage dauern. Laut FAA werden auch EU-Vertreter dabei sein.

Die FAA war nach dem Absturz in Äthiopien wegen ihrer Praktiken bei der Flugzeugzulassung in die Kritik geraten. Während des vergangenen Jahrzehnts ließ sie neue Flugzeuge großteils von externen Experten und den Herstellern selbst testen.

Kritik zog die FAA auch auf sich, weil sie nach dem Unglück die 737 Max nicht sofort aus dem Verkehr gezogen, sondern damit im Unterschied zu Behörden in anderen Ländern tagelang gewartet hatte. Die Behörde nährte damit den Verdacht, sie pflege ein zu enges Verhältnis zum US-Hersteller Boeing. (APA, AFP, 25.4.2019)