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Kim Jong-un und Wladimir Putin.

Foto: Reuters/KCNA

Pjöngjang – Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un warnt vor einer Rückkehr der massiven Spannungen mit den USA. Frieden und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel hingen von den USA ab, habe Kim dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei ihrem Gipfel in Wladiwostok dargelegt, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Freitag.

Die Lage auf der Halbinsel und in der Region sei von Stillstand geprägt. Es sei ein "kritischer Punkt" erreicht, an dem es eine Rückkehr zu dem Zustand geben könne, als die USA sich beim zweiten Gipfel in böser Absicht gegenüber Nordkorea verhalten hätten. "Die Demokratische Volksrepublik von Korea wird sich für jede mögliche Situation wappnen", zitierte KCNA Kim. Er lud Putin zu einem Gegenbesuch ein. Ein Termin wurde nicht genannt.

Keine Reaktion aus Washington

Kim und US-Präsident Donald Trump waren im Februar in Hanoi zu ihrem zweiten Gipfeltreffen zusammengekommen, das jedoch ohne greifbares Ergebnis vorzeitig abgebrochen wurde. Trump hatte damals erklärt, wegen Kims Forderung nach Aufhebung der Sanktionen sei eine Einigung auf eine gemeinsame Linie zur atomaren Abrüstung gescheitert. Auf die jüngsten Äußerungen Kims reagierte das US-Außenministerium bisher nicht.

Trump begrüßte Putins Äußerungen, ohne dies näher auszuführen. Zudem sagte er in Washington, China helfe bei den Bemühungen, Nordkorea atomwaffenfrei zu machen.

Der erste Gipfel zwischen Kim und Trump im Juni 2018 fand nach einem heftigen verbalen Schlagabtausch zwischen den beiden statt, der in Drohungen mit gegenseitiger Vernichtung gipfelte. Zudem sorgte Nordkorea mit mehreren Raketen- und Atomtests für Unsicherheit.

Abbruch 2009

Kim und Putin trafen sich zum ersten Mal zu einem Gipfel. Ein Durchbruch war nicht erwartet worden, jedoch warb Putin für internationale Sicherheitsgarantien für Nordkorea. Zusicherungen nur der USA reichten wahrscheinlich nicht aus, um Nordkorea zum Verzicht auf sein Atomwaffenprogramm zu bewegen, sagte er.

Sollten solche Garantien funktionieren, müssten sie international und rechtlich bindend sein, und es müsse für Nordkoreas Souveränität gebürgt werden. Zudem schlug Putin eine Neuauflage der Sechs-Parteien-Gespräche zwischen Nord- und Südkorea, China, Russland, Japan und den USA vor. Bereits in den früheren Beratungen in diesem Format wurde über Nordkoreas Atomwaffenprogramm verhandelt. Nordkorea hatte die Gespräche 2009 einseitig abgebrochen. (APA, dpa, 26.4.2019)