Belfast – Mehr als zwei Jahre nach dem Zusammenbruch der Einheitsregierung in Nordirland planen Großbritannien und Irland Berichten zufolge Gespräche mit allen Parteien über deren Wiederherstellung. Das berichteten am Freitag der irische Sender RTÉ sowie mehrere britische Medien.

Es wurde erwartet, dass der irische Außenminister Simon Coveney und die britische Nordirlandministerin Karen Bradley nach einem Treffen in Belfast eine entsprechende Ankündigung machen würden, hieß es.

Sorge wegen Unruhen

Ausschlaggebend für die neuen Bemühungen um die Regierung in Nordirland sei die Ermordung der Journalistin Lyra McKee vor einer Woche gewesen, hieß es. Die 29-Jährige war am vergangenen Donnerstagabend bei gewaltsamen Ausschreitungen in der Stadt Londonderry erschossen worden. Die Unruhen hatten vielerorts Befürchtungen geweckt, der Nordirlandkonflikt könne wieder aufflammen.

Die Regierungskoalition in Belfast, in der sich Katholiken und Protestanten die Macht teilen, war im Januar 2017 nach dem Rücktritt von Vizeregierungschef Martin McGuinness auseinandergebrochen. Der inzwischen gestorbene Politiker der katholischen Sinn-Fein-Partei hatte als Grund Differenzen mit dem Koalitionspartner, der protestantischen DUP, angegeben.

Das Karfreitagsabkommen von 1998 hatte nach Jahrzehnten der Gewalt in Nordirland den Weg für eine Einheitsregierung zwischen Katholiken und Protestanten geebnet. (APA, 26.4.2019)