Wird immer stärker: Dominic Thiem.

Foto: imago images / AFLOSPORT

Barcelona – Tennis-Ass Dominic Thiem spielt am Samstag gegen Rafael Nadal um sein zweites Endspiel in Barcelona. Der Weltranglisten-Fünfte eliminierte vor dem Duell mit dem "Sandplatzkönig" den Argentinier Guido Pella 7:5,6:2. Im Halbfinale des ATP-500-Turniers ist er nun mit einem aufstrebenden Nadal und dessen 18 Matches andauernder Barcelona-Siegesserie konfrontiert. Thiem erwartet ein Auswärtsmatch.

Für den Niederösterreicher kommt es am Samstag (16.00 Uhr) zu "einer der schwierigsten Aufgaben, die es gibt im Tennis", wie er nach dem hart umkämpften Viertelfinal-Erfolg über Pella meinte – einem Sandplatz-Duell mit Nadal in dessen Heimatland. "Er hat das Turnier elfmal gewonnen, spielt mit Heimpublikum im Rücken. Ich gehe natürlich nicht als Favorit in die Partie."

Sehr gut

Mit dem Freitag-Auftritt dürfte Österreichs Nummer eins aber neuerlich Selbstvertrauen getankt haben. Denn der auf seinem Karrierehoch spielende Pella (Weltrangliste-28.) präsentierte sich auf seinem Lieblingsbelag als der erwartet harte Brocken. Der Linkshänder war mit risikoreichen Schlägen auf Thiems Rückhand von Beginn weg lästig, hinzu kamen Anlaufschwierigkeiten beim Österreicher. Thiem gelang zwar das erste Break – zum 4:3 – doch postwendend folgte das Rebreak. Daraufhin wankte der 25-jährige Lichtenwörther, servierte plötzlich gegen den Satzverlust – er fiel aber nicht. Im Gegenteil: Nach dem Break zum 6:5 holte sich Thiem Satz eins.

Thiem nahm den Schwung der Satzführung mit. Mit variantenreichem Spiel gelangen ihm Breaks zum 2:1 und 4:1, es ging nun vieles – darunter letztlich 26 Winner – auf. Ein letzter Breakball Pellas bei 4:1 wurde per spektakulärem Rückhandschlag abgewehrt, ein Turnaround blieb aus. Nach 1:40 Stunden Spielzeit war Thiems zweiter Semifinal-Einzug auf Sand in diesem Jahr amtlich. Thiem: "Der zweite Satz war sehr, sehr gut, da habe ich zeitweise mein bestes Tennis seit Indian Wells gespielt."

Wiedersehen

Nun folgt die (vorgezogene) Neuauflage des Finales von 2017. Damals musste sich Thiem in seinem bisher einzigen Endspiel in der Hauptstadt Kataloniens 4:6,1:6 geschlagen geben. Der 32-jährige Nadal beweist einen Monat vor den French Open aufsteigende Form. Beim 7:5,7:5 gegen den stark aufspielenden Deutschen Jan-Lennard Struff beging er nur acht unerzwungene Fehler – für ihn geht es am Samstag um die Fortsetzung einer Serie: Denn der Weltranglisten-Zweite hat die mit 2,6 Millionen Euro dotierte Sandplatz-Veranstaltung in den vergangenen drei Jahren jeweils gewonnen.

Sollte sich Thiem zum vierten Mal (in bisher elf Duellen) gegen Nadal durchsetzen, träfe er auf den Sieger des zweiten Halbfinales, das zuvor zwischen dem Japaner Kei Nishikori und Daniil Medwedew aus Russland steigt. Zunächst aber wartet noch die vermeintlich größte Hürde. "Ich erwarte den besten Nadal, alles andere wäre fahrlässig. Aber ich spiele sehr gern gegen ihn. Wir hatten in der Vergangenheit sehr coole Matches, und ich hoffe, dass morgen ein weiteres dazu kommt", sagte Thiem. (APA, 26.4.2019)