56.000 Euro kostet der Kombi der C-Klasse mit ein wenig Klimbim.

Foto: Michael Völker
Grafik: der Standard

So viel passt da gar nicht rein, aber ein bissl was doch. C-Klasse, als T-Modell auf der praktischen Seite.

Foto: Michael Völker

Die einzelnen Teile des großen Kinderwagens passen hinten nebeneinander hinein, wenn auch etwas knapper als etwa beim Volvo V60 oder V90, aber immerhin: passt hinein. Beim Kofferraum sind etliche Mitbewerber einen Hauch größer als der Mercedes, dafür ist die elektrische Heckklappe mit automatischem Abdeckrollo serienmäßig. Und was wirklich toll ist, wenn man hinten einmal Gepäck aufschichtet und dann vielleicht noch etwas drauflegt, ist das Gitter, das man von den Lehnen der Rücksitze hochziehen und am Dachhimmel befestigen kann. Das ist ein unglaublich praktisches und sinnvolles Detail, das wir bei anderen Kombis vermissen. Damit lässt sich der Gepäckraum gut vollmachen, ohne dass Gefahr droht, dass einzelne Teile bei der nächsten Bremsung durchs Auto wandern und vielleicht das Bärli, das sich im Maxi-Cosi auf dem Rücksitz bequem eingerichtet hat, verletzt.

Pragmatischer Erfolg

Die C-Klasse ist die erfolgreichste Baureihe von Mercedes, und das T-Modell, also die Kombiausführung, ihre pragmatischste Variante. Grundvernünftig also, breit aufgestellt, aber nicht gerade verwegen und jugendlich frisch. Gemütlich und praktisch, das schon. Die Motorisierung – Vierzylinder-Diesel mit 122 PS – unterstreicht die vernunftorientierte Ausrichtung, da ist kein PS zu viel, aber dennoch gerade ausreichend für den komfortablen Transport der lieben Familie. Und ein Verbrauch zwischen fünf und sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer, wie wir ihn erfahren haben, ist tadellos. Der Diesel ist dabei angenehm leise, und die Neungangautomatik hilft über alle Unebenheiten im Antrieb hinweg. Vielleicht ein Alzerl mehr Leistung wäre fein, aber dann könnten wir den Verbrauch so nicht halten.

Das Lenkrad ist mit Touchtasten ausgestattet, mit denen wir uns wie beim Smartphone durch den Bordcomputer und die Unterhaltungselektronik des Wagens wischen können. Die Tasten sind etwas klein geraten, da braucht es in der Tat Fingerspitzengefühl, aber das ist nur eine Sache der Übung und der Gewohnheit, dann geht das schon. Auch die Digitalinstrumente lassen sich gestalten, da befinden wir allerdings schon mitten in der Aufpreisliste.

Preisfrage

Apropos Preis: Mit gut 40.000 Euro steht der Wagen in der Liste, das schreckt bei einem Mercedes nicht wirklich, mit ein bisschen Klimbim sind wir bei 56.000 Euro, da kann man sich noch mit der gediegenen Atmosphäre und der Verlässlichkeit der Marke trösten.

Die überarbeitete C-Klasse verfügt nun über alle relevanten Assistenzsysteme und bewegt sich damit auf dem Niveau der S-Klasse. Das teilautonome Fahren funktioniert bereits ganz gut, da muss man sich konzentrieren, damit man noch bei der Sache bleibt.

Zwischendurch kann man sich gut mit dem Bärli unterhalten, der ist friedlich und fast andächtig auf dem Rücksitz im Kindersitz, und das ist gut so, weil: Solange Bärli nichts von sich gibt, geht es ihm gut. Wehe, wenn nicht. (Michael Völker, 3.5.2019)