Die tschechische Hauptstadt Prag hat mit einer Quote von 1,3 Prozent die niedrigste Erwerbslosenquote, errechnete Eurostat.

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Brüssel – Prag ist laut jüngsten Daten des EU-Statistikamts Eurostat die Region in der EU mit der niedrigsten Erwerbslosenquote. Die tschechische Hauptstadt liegt mit einer Quote von 1,3 Prozent vor der Südwest-Region in Tschechien (1,5 Prozent) und Mittelfranken in Deutschland (1,8 Prozent). In Österreich rangiert Tirol mit 2,4 Prozent vor Salzburg (2,8 Prozent) und Oberösterreich (3,2 Prozent).

Die Zahlen von Eurostat stammen aus 2018. Als erwerbslos gilt laut Eurostat-Definition, wer zum Zeitpunkt der Erhebung ohne Arbeit aber für den Arbeitsmarkt verfügbar ist und in den vergangenen vier Wochen aktiv eine Arbeit gesucht hat. Über 80 Prozent der Regionen in der EU verzeichneten 2018 einen Rückgang ihrer regionalen Erwerbslosenquote gegenüber 2017, etwa 60 Prozent meldeten einen Rückgang von mindestens 0,5 Prozentpunkten.

Unter den elf Regionen mit der niedrigsten Erwerbslosenquote in der EU sind vier aus Tschechien und fünf aus Deutschland. Am anderen Ende der Skala liegen die französischen Überseeregionen Mayotte (35,1 Prozent) und Reunion (24,3 Prozent), die spanische Exklave Ceuta (29,0 Prozent), Westmakedonien in Griechenland (27,0 Prozent) und Westgriechenland (24,1 Prozent), sie wiesen die höchsten Erwerbslosenquoten in der EU auf.

Österreich verbessert sich

Österreich verbesserte sich insgesamt von einer Quote von 5,5 Prozent im Jahr 2017 auf 4,9 Prozent 2018. Am höchsten ist die Erwerbslosenquote in Österreich aktuell in Wien (10,0 Prozent), gefolgt von Burgenland (4,2 Prozent), Kärnten (4,1 Prozent), Steiermark (4,0 Prozent) und Niederösterreich (3,8 Prozent). Vorarlberg kommt auf 3,3 Prozent.

Die besten Jobchancen für Jugendliche bieten die Regionen in Deutschland und Tschechien. Oberbayern führt mit einer Quote von 4,0 Prozent vor der Südwest-Region in Tschechien (4,1 Prozent), Stuttgart und Weser-Ems (jeweils 4,3 Prozent). Am höchsten ist die Jugenderwerbslosenquote in den spanischen Exklaven Melilla (66,1 Prozent) und Ceuta (62,4 Prozent), gefolgt von Westmakedonien in Griechenland (62,0 Prozent).

Österreich weist insgesamt bei den 15- bis 24-Jährigen mit 9,4 Prozent eine niedrigere Quote als die EU mit 15,2 Prozent auf. Am niedrigsten ist die Quote unter Jugendlichen in Oberösterreich (7,1 Prozent), am höchsten in Wien (18,6 Prozent). Allerdings fehlen Daten aus fünf Bundesländern.

Wien mit meisten Langzeitarbeitslosen

Der Anteil der Langzeiterwerbslosen, die seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit sind, ist EU-weit am niedrigsten in der britischen Region Gloucestershire, Wiltshire und dem Gebiet von Bristol und Bath (12,1 Prozent). Am höchsten ist die Quote in Mayotte (81,8 Prozent). In Österreich haben Wien (34,4 Prozent) und Niederösterreich (30,9 Prozent) den höchsten Anteil an Langzeiterwerbslosen, den geringsten Oberösterreich 18,6 Prozent). Es fehlen Daten aus vier Bundesländern. (APA, 29.4.2019)