Die Nova-Überreste wurden nahe des Zentrums von Messier 22, einem Kugelsternhaufen, entdeckt.

Foto: ESA/Hubble/NASA/F. Göttgens (IAG)

Der Fund passt zu den Beobachtungen chinesischer Forscher aus dem Jahr 48 vor unserer Zeitrechnung.

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Ein internationales Forscherteam hat erstmals die Überreste einer sogenannten Nova in einem galaktischen Kugelsternhaufen entdeckt. Wie die Wissenschafter im Fachblatt "Astronomy & Astrophysics" berichten, konnte damit eine alte chinesische Messung bestätigt werden.

Bei einer Nova explodiert Wasserstoff an der Oberfläche eines Sterns, wodurch der Stern für einige Tage viel heller wird. Die nun erspähten Überreste bilden einen leuchtenden Nebel nahe des Zentrums des Kugelsternhaufens Messier 22.

"Position und Helligkeit des Überrests passen zu einem Eintrag aus dem Jahr 48 vor Christus in einer antiken Sammlung von Beobachtungen chinesischer Astronomen", sagte Erstautor Fabian Göttgens von der Universität Göttingen. "Die haben an derselben Stelle vermutlich die ursprüngliche Nova gesehen." Damit würden die modernen Messungen eine der ältesten Beobachtungen eines Ereignisses außerhalb des Sonnensystems bestätigen.

Sternbild Schütze

Kugelsternhaufen sind große, kugelförmige Ansammlungen hunderttausender sehr alter Sterne, die gemeinsam um ihre Heimatgalaxie kreisen. Um die Milchstraße kreisen etwa 150 Kugelsternhaufen. Messier 22 ist einer davon, er liegt im Sternbild Schütze in Richtung des Zentrums der Milchstraße. Er wurde zusammen mit zwei Dutzend anderen Kugelsternhaufen mit dem Instrument Muse am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile beobachtet.

Die nun entdeckten Überreste der Nova bilden einen rot leuchtenden Nebel aus Wasserstoffgas und anderen Gasen, der einen Durchmesser von etwa dem 8.000-fachen Abstand zwischen Erde und Sonne hat. Trotz dieser Größe ist der Nebel mit einer Masse von etwa 30 Erdmassen relativ leicht, da das Gas durch die Explosion auseinandergetrieben und verteilt wurde. (red, 30.4.2019)