Wiesbaden – Unternehmen in Deutschland bezahlen im Schnitt 35 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde. EU-weit liegt Deutschland damit weiterhin auf Platz sechs, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Höher sind die Arbeitskosten demnach in Dänemark und Schweden, Luxemburg und Belgien sowie in Frankreich. Österreich liegt mit 34,90 Euro knapp hinter Deutschland am siebenten Platz.

Dänemark hatte 2018 mit 44,70 Euro die höchsten Arbeitskosten je geleistete Stunde – Bulgarien mit 5,30 Euro die niedrigsten, wie die Statistiker zum Tag der Arbeit am 1. Mai weiter mitteilten. Der Durchschnitt in der Europäischen Union liegt demnach bei 26,60 Euro. Gemessen daran zahlten die deutschen Arbeitgeber des produzierenden Gewerbes und wirtschaftlicher Dienstleistungen 32 Prozent mehr für eine Stunde Arbeit.

Erfasst werden in der Statistik Arbeitsplätze in der Industrie und in wirtschaftlichen Dienstleistungen, ohne den öffentlichen Dienst. Die Arbeitskosten setzen sich zusammen aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten, zu denen unter anderem die Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen zählen.

Unterschiede verringern sich

2018 zahlten die Arbeitgeber in Deutschland laut Statistik auf 100 Euro Bruttoverdienst zusätzlich 27 Euro Lohnnebenkosten. Damit lagen die Lohnnebenkosten in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 30 Euro. In Schweden zahlen Arbeitgeber auf 100 Euro Lohn 48 Euro Lohnnebenkosten, in Malta nur acht Euro. In Österreich waren es 38 Euro.

Die Unterschiede bei den Arbeitskosten innerhalb der EU haben sich seit dem Jahr 2004, als erstmals vergleichbare Zahlen für alle relevanten Mitgliedstaaten vorlagen, laut Statistik deutlich verringert. 2018 betrugen die Arbeitskosten in der Spitzengruppe der Länder das Vierfache des Wertes der aufholenden Länder – 2004 hatten die Arbeitskosten in der Spitzengruppe mit 28 Euro noch fast das Achtfache betragen. Grund für die Annäherung ist das seit Jahren hohe Wachstum in den Ländern mit niedrigen Arbeitskosten. (APA, 29.4.2019)