Ohne die Kreislaufwirtschaft wird die Menschheit allein angesichts ihres Ressourcenbedarfs nicht mehr lange überleben.

Foto: APA

Auch wenn noch viele andere Maßnahmen zur Umweltschonung notwendig sind, ohne Kreislaufwirtschaft wird die Menschheit allein angesichts ihres Ressourcenbedarfs nicht mehr lange überleben. Der zweite, bisher wenig beachtete Teil eines Produktzyklus, die Wiederverwertung, muss also mindestens so ausgeklügelt und schlau geplant und ausgeführt werden wie die Konstruktion und Herstellung der Produkte.

Hohe Recyclingraten

Aufgrund des hohen Anteils an Stahl- und simplen Metallverbindungen weist das Automobil relativ hohe Recyclingraten auf. Gewichtsmäßig liegen allein die Metalle bei 75 Prozent des Fahrzeuggewichts, davon entfallen rund 90 Prozent auf Stahl. Die Metalle können getrennt und eingeschmolzen werden.

Die wahre Herausforderung beginnt jetzt erst. Die massive Zunahme des Elektronikschrotts und der Antriebsbatterien hat bereits eine neue Ära des Kopfzerbrechens eingeleitet. Es geht nicht nur darum, was technisch möglich ist, sondern auch darum, was sich kaufmännisch rechnet.

Kostenfrage

Bisher hielten sich der Aufwand für die Verschrottung eines Fahrzeugs und der Wert der daraus gewonnenen Materialien einigermaßen die Waage. Die Gewinnung von Rohstoffen aus Elektronikschrott und Lithium-Batterien ist aber tendenziell kostspieliger als die Preise für Rohstoffe, die frisch aus dem Bergwerk kommen.

Daraus ist zu schließen, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen möglich, aber mit höheren Kosten verbunden ist, schließlich müsste man ja Umwelt- und Sozialstandards auch beim Rohstoffabbau beachten. (Rudolf Skarics, x.4.2019)