Potsdam – Deutsche und britische Forscher sind nach eigenen Angaben auf Zusammenhänge zwischen bestimmten Wellenmustern im Jetstream und anhaltenden Hitzeperioden auf der Nordhalbkugel der Erde gestoßen. Solche Wetterextreme seien auch im vergangenen Sommer in Westeuropa, Nordamerika und der Region um das Kaspische Meer mit Stockungen in der erdumrundenden Luftströmung verbunden gewesen.

Das berichtete das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in Potsdam. Laut Untersuchung der PIK-Experten und ihrer Kollegen der Universität Oxford können die sogenannten Rossby-Wellen des Jetstreams manchmal über einen Zeitraum von Wochen an einer Stelle verharren. In den vergangenen Jahren beobachteten sie eine deutliche Zunahme dieser Stockungen. Zeitlich und örtlich stehen diese demnach im Zusammenhang mit Wetterextremen, weil die Witterung im Umfeld ungewöhnlich lange stabil bleibt.

Häufung zu erwarten

"Unsere Studie zeigt, dass die spezifischen Orte und der Zeitpunkt der Wetterextreme im Sommer 2018 nicht zufällig waren, sondern direkt mit dem Entstehen eines sich wiederholenden Musters im Jetstream verbunden waren, der sich über die gesamte Nordhalbkugel erstreckt", so die Wissenschafter. Das sollte in die Erforschung extremer Wetterereignisse einfließen.

Nach Einschätzung der Forscher dürfte der Klimawandel dazu führen, dass die Wellenmuster künftig häufiger auftreten. Sie verwiesen auf physikalische Gegebenheiten. Landmassen erwärmen sich schneller als Meere, der steigende Temperaturunterschied könnte dann das Einfrieren der Jetstream-Schlängel befördern. Vor allem die Temperaturentwicklung des Atlantiks könnte dabei eine Rolle spielen. Das müsse aber zunächst noch weiter erforscht werden. (red, APA, 29.4.2019)