Bruce Springsteen – Sunshine

14 Monate lang hat der heute 69-jährige US-Held der Arbeit am Broadway seine autobiografische Soloshow gegeben. Am 14. Juni wird Bruce Springsteen nach der originellerweise Springsteen on Broadway betitelten Netflix-Doku sein neues Album Western Stars veröffentlichen. Der nun daraus vorliegende erste Song Sunshine verspricht dabei klassischen Springsteen ohne E Street Band, dafür im balladesken Stil seiner früheren Soloalben. Dazu setzt es ein herzerweiterndes Streicherarrangement, die Weite, den Highway, die Einsamkeit und akute Herzerweiterung. Balladen kann er, der Boss.

BruceSpringsteenVEVO

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JJ Cale – Stay Around

Früher in den 1970ern fand man den komischen Kiffer mit seinen Hits Cocaine oder Call Me The Breeze ja immer etwas zu schlaff. Mit den Jahren kam die Erkenntnis, dass gerade auch der faule Moment die Kraft der Verweigerung beinhalten kann. US-Gitarrist, fauler Willi und Schaukelstuhlbesitzer JJ Cale ist 2013 verstorben. Mit den auf dem Album Stay Around enthaltenen Songs veröffentlicht man allerdings nicht Ausschuss aus dem Nachlass. Zwischen diversen Stilen wie Country, Boogie, Blues und ein klein wenig Gemütlichkeit wird hier noch einmal Cales Einzigartigkeit unter Beweis gestellt.

JJ Cale

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Josefin Öhrn – Sacred Dreams

Josefin Öhrn And The Liberation aus Schweden haben sich für ihr drittes Album nicht nur stilistisch verändert. Vom interessantistisch, aber auch etwas skandinavisch blutleer angelegten Psychedelic-Gefuzze, Gedröhne und Orgelgewabere sind auf Sacred Dreams nur noch gesunde Tagesrationen zu hören. Von London aus entdeckt die phlegmatisch kunstverpeilt vortragende Josefin Öhrn nun auch Stile wie den Krautrock von Neu! und Harmonia oder unterkühlte britische Wave- und französische Chanson-Disco von Acts wie Stereolab. Deren Andy Ramsey hat auch produziert.

Rocket Recordings

(schach, 30.4.2019)