Das Winterquartal verlief für die AUA wenig erfreulich. Harte Konkurrenz durch die Billigairlines in Wien, deutlich höhere Wartungskosten und teurerer Treibstoff: Der Lufthansa-Tochter bescherte die ungünstige Mischung im ersten Quartal 2019 von Jänner bis März einen operativen Verlust (Adjusted Ebit) von 99 Millionen Euro. Das Minus fiel um 26 Millionen Euro höher aus als im Winterquartal 2018.

AUA-Finanzchef Wolfgang Jani geht dennoch davon aus, dass sich im Gesamtjahr unter dem Strich dennoch schwarze Zahlen ausgehen werden, wie er vor Journalisten erklärt. Was Jani im kanadischen Montreal als "gemischtes Bild" zeichnet, ist zumindest für die Passagiere erfreulich. Die Ticketpreise auf der Kurz- und Mittelstrecke sind im Februar um 19 Prozent gesunken. Bei der AUA sei der Rückgang nicht ganz so deutlich ausgefallen, sagt der AUA-Finanzchef. Er geht davon aus, dass sie in den kommenden Monaten wieder steigen. Wohl oder übel muss aber auch die AUA in den Ring steigen und versucht sich ebenfalls am Thema Kampfreise. "Wir halten voll dagegen", lautet Janis Parole.

Konkurrenz die Stirn bieten

Der Konkurrenz – darunter Laudamotion, Level, EasyJet, Vueling, Wizz Air – will die AUA die Stirn bieten – solange es nötig ist, so Jani. Also bis zur Marktbereinigung. Dass eine solche kommen wird, davon gehen auch andere Marktbeobachter aus. Ob ein weiterer Chaossommer dabei nachhelfen wird, der den Airlines erneut einiges an Zusatzkosten bescheren könnte, bleibt abzuwarten. Die AUA will diesen Sommer mit zwei Ersatzfliegern besser über die Runden kommen und arbeitet mit dem Flughafen daran, die Effizienz zu steigern. Was die Konkurrenz betrifft, so ortet Jani jedenfalls bereits Signale, dass die Durchhalteparole Wirkung zeigt: Der eine oder andere Mitbewerber habe bereits wieder Strecken aus dem Programm genommen oder angekündigte Ausbauambitionen nicht umgesetzt.

Der Preiskampf auf der Kurz- und Mittelstrecke hinterlässt jedenfalls Spuren: Während die betrieblichen Aufwendungen wegen höherer Kerosin- und Wartungskosten um drei Prozent auf 502 Millionen Euro gestiegen sind, gingen die Gesamterlöse um drei Prozent auf 404 Millionen Euro zurück. Und das obwohl die Zahl der Passagiere um sieben Prozent auf 2,7 Millionen gestiegen ist. Insgesamt konnte im Interkontinentalverkehr 180.000 Passagiere dazugewonnen werden. Dort sei auch der Preisdruck deutlich schwächer, so Jani. Dort sucht die AUA nun auch wieder verstärkt ihr Heil. (Regina Bruckner aus Montreal, 30.4.2019)