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Das Pixel 3: Die Absätze liegen mittlerweile unter dem Niveau des Vorgängermodells.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Drew Angere

Eigentlich waren die Meldungen über Googles Pixel-Serie in den vergangenen Monaten durchaus positiv: So zeigen die Zahlen von Counterpoint Research, dass sich das Unternehmen in den USA unter den Herstellern von Premium-Smartphones (ab 400 US-Dollar) mittlerweile zur Nummer 3 aufgeschwungen hat. Doch dieser Trend scheint nicht anzuhalten, wie das Unternehmen nun eingesteht.

Schwächelnde Absätze

Das Pixel 3 hat sich im ersten Quartal 2019 schlechter als sein direkter Vorgänger verkauft. Dies hat Googles Finanzchefin Ruth Porat am Rande der Verkündung der aktuellen Geschäftszahlen des Unternehmens bestätigt. Porat sieht allerdings weniger eigene Fehler sondern vor allem äußere Faktoren für diese Entwicklung verantwortlich. Der Druck auf den Premium-Smartphone-Bereich sei zuletzt deutlich gewachsen.

Das wirft aber natürlich eine Frage auf, die auch rund um Apple und Samsung zuletzt immer öfter aufgeworfen wurde: Sind Premium-Smartphones einfach zu teuer geworden? Immerhin kämpfen derzeit auch andere Hersteller in dieser Kategorie damit das bisherige Verkaufsniveau halten zu können. Für Google ist diese Entwicklung aber besonders unerfreulich, ist man derzeit doch global gesehen noch ein relativ kleiner Mitbewerber, hätte also einiges Potential für Wachstum. Zumal man gerade in den USA mittlerweile recht offensiv Werbung für die eigenen Geräte betreibt. Und das hat auch gute Gründe: Will Google doch mit dem Hardware-Business ein neues Standbein aufbauen, um die Abhängigkeit vom zunehmend schwieriger werdenden Werbegeschäft zu reduzieren.

Wie Microsoft?

Die aktuelle Realität veranlasste einen Analysten dazu, Google-Chef Sundar Pichai mit der Frage zu konfrontieren, ob man es hier mit einem zweiten Microsoft zu tun habe. Immerhin mache hier wie dort das Hardwaregeschäft kaum einen relevanten Anteil der Umsätze aus – dies obwohl beide für ihre Geräte Kritikerlob einfahren. Pichai wich der Frage aus, betonte dabei aber, dass man langfristige Pläne für das Hardwaregeschäft hat.

Für die Zukunft ergibt sich daraus vor allem eine Frage: Ob Google die Preisstruktur seiner Geräte anpassen wird. Immerhin ist das Pixel 3 schon jetzt erheblich billiger als beim Marktstart zu haben. Auch bei Google selbst ist der Preis mittlerweile 250 Euro niedriger, andere Händler unterbieten dies zum Teil sogar noch. Eine Maßnahme mit der man die Verkäufe wieder ankurbeln will.

Ausblick

Gleichzeitig setzt Google seine Hoffnungen aber wohl noch auf eine weitere Differenzierung der Produktpalette: Mit dem Pixel 3a und dem Pixel 3a XL sollen am 7. Mai zwei neue Smartphones vorgestellt werden, die auf die Mittelklasse abzielen. Dabei wird vor allem eine Frage entscheidend sein: Für welchen Preispunkt sich der Hersteller entscheidet. Geht Google damit zu weit nach unten, wird man kaum etwas damit verdienen, nach oben hin könnte es aber schnell zu nahe zu den aktuellen Preisen des Pixel 3 und andere aktueller Top-Smartphones werden.

Google Home läuft

In anderen Bereichen ist Google übrigens mit seinem Hardwaregeschäft wesentlich zufriedener: So betont man, dass sich die Google-Home-Produkte sehr gut verkaufen, vor allem den Erfolg des Home Mini und des smarten Displays Home Hub streicht das Unternehmen heraus. Klar ist aber auch, dass in diesem Bereich auch deutlich weniger Gewinn übrig bleibt als bei Premium-Smartphones. (apo, 30.4.2019)