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Helmut Thoma in etwas jüngeren Jahren.

Foto: Klaus Franke / DPA / APA

Eines kann man Helmut Thoma nicht absprechen: Sein Einfluss auf die deutschsprachige Medienbranche war in den vergangenen Jahrzehnten signifikant. Leitete er doch zwischen 1984 und 1998 RTL, das er über die Jahre von einem kleinen Luxemburger Sender zum größten Privatsender Europas aufbaute. Mitlerweile hat sich der Achtzigjährige zwar in den Ruhestand zurückgezogen, für starke Ansagen zum aktuellen Stand zur Medienbranche ist er aber weiterhin zu haben.

Scheitern

In einem Interview mit der Deutschen Presseagentur lässt Thoma nun erneut aufhorchen: "Anbieter wie Netflix werden aller Voraussicht nach scheitern", zeigt sich der ehemalige RTL-Chef überzeugt. Und weiter: "Am Ende sind diese ganzen Serien doch immer wieder das Gleiche, das langweilt die Zuschauer irgendwann".

Was die Zuseher laut Thoma stattdessen sehen wollen: Nachrichtenformate oder Magazinsendungen. Genau das würden aber Dienste wie Netflix nicht bieten. Auch generell glaubt er nicht an das Ende des klassischen Fernsehens: Dieses habe noch eine große Zukunft vor sich, so Thoma. Dabei würden auch neue Technologien wie Virtual Reality komplett neue Dimensionen eröffnen.

Wenig Konkurrenz

Weniger positiv sieht Thoma den aktuellen Status des deutschen TV-Marktes: Mit den Öffentlich-Rechtlichen Kanälen, ProSiebenSat.1 und RTL gebe es derzeit nur drei Player, die sich alle gegenseitig kaum Konkurrenz machen würden. Dies verhindere Innovationen. (red, 30.4.2019)