Franz Lang als Direktor des Bundeskriminalamts führt derzeit die Geschäfte.

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Wien – Michael Sika, von 1991 bis 1999 Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, hat das Innenministerium einmal als "Schlangengrube" bezeichnet. Vor allem wenn Chefposten neu besetzt werden, traut in der Wiener Herrengasse niemand niemandem. Gesucht wird derzeit der neue Generaldirektor oder die neue Generaldirektorin.

Neben fachlicher Eignung ist gutes Auskommen mit Generalsekretär Peter Goldgruber, der dank der von Türkis-Blau eingezogenen Ebene über dem Generaldirektor steht, Pflicht. Konrad Kogler hatte das Postenkarussell in Gang gesetzt. Er zog sich im Vorjahr als Generaldirektor zurück und ist seit April Geschäftsführer für Personal und Organisation in der niederösterreichischen Landeskliniken-Holding.

Kardeis auf dem Weg nach Washington

Auch seine Nachfolgerin, Michaela Kardeis, passte inzwischen ihre Work-Life-Balance an und bereitet sich derzeit auf ihren künftigen Job als Verbindungsbeamte in Washington vor. Bis zur Ernennung eines neuen Generaldirektors führt Franz Lang die Geschäfte, er ist Direktor des Bundeskriminalamts. Wie alle Spitzenbeamten, die noch unter ÖVP-Ägide Karriere machten, ist Lang kein Vertrauter von Goldgruber, der früher freiheitlicher Personalvertreter war.

Mithilfe eines Reförmchens könnte Goldgruber selbst Generaldirektor werden. Im Rennen sind aber auch Ex-Kollegen bei der Wiener Polizei: Gerhard Pürstl, heute Landespolizeidirektor in Wien, und Robert Stocker, heute Abteilungsleiter im Ministerium. Als möglicher Generaldirektor wird auch Helgar Thomic-Sutterlüti gehandelt. Der ehemalige Kabinettschef von Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) ist inzwischen im Innenministerium für Personal zuständig. (red, 2.5.2019)