Die Zeit der Key-Schnäppchen für Ubisoft-Games auf Resale-Portalen dürfte zu Ende gehen.

Foto: Ubisoft

Das Wiederverkaufen von Aktivierungsschlüsseln für Steam und andere Distributionsplattformen ist für die Games-Branche ein Problem. Denn neben dem legalen Weiterverkauf von Spieleschlüsseln – etwa von Titeln, die in einer Sammlung enthalten sind und die man schon besitzt oder als Beilage zu Hardware – wird damit viel Schindluder getrieben.

Teilweise geht es dabei Grauzonen wie die Veräußerung von Keys aus einer Region mit niedrigeren Preisen zu einem Aufschlag an Spieler aus anderen Ländern, wo Games mehr kosten. Jedoch werden oft auch Schlüssel mit gestohlenen Kreditkartendaten erworben und flott weiterverkauft. Den Schaden haben am Ende entweder die Hersteller oder die Käufer, wenn infolge der Rückabwicklung des ursprünglichen Kaufs der Key deaktiviert wird und sie auf den Kosten sitzen bleiben.

Auch Games des Publisher-Riesen Ubisoft werden auf Reseller-Seiten rege gehandelt. Das soll künftig ein Ende haben, berichtet PC Gamer.

Nur noch Ubisoft kennt den Key

Dafür ist das Unternehmen eine Partnerschaft mit der Firma Genba Digital eingegangen. Dort hat man eine System namens "Silent Key Activation" am Start. Dieses sieht vor, dass künftig weder Zwischenhändler, noch Käufer überhaupt einen Aktivierungsschlüssel erhalten.

Genba legt dafür eine Datenbank an, in der Ubisoft Spielekeys verschlüsselt hinterlegt. Das Partnerunternehmen selbst kann die Schlüssel nicht einsehen. Wird ein Game über einen Händler verkauft, wird dies im System vermerkt und das Spiel direkt dem Konto des Käufers zugeordnet.

(Fast) alle Wege führen zu UPlay

Egal, wo man also ein Spiel digital erwirbt, am Ende wird der Kunde stets aufgefordert, sich in seinen Account bei UPlay – Ubisofts eigene Distributionsplattform – einzuloggen oder ein solches Konto anzulegen. Dort wird das jeweilige Game dann der Bibliothek zugeordnet.

Der Wechsel setzt auch Drittanbieter unter Druck. Denn sie müssen das "Silent Key Activation"-System implementieren, um auch zukünftige Ubisoft-Games anbieten zu können. Für Plattformen wie Steam oder Ubisoft dürfte dies keine Konsequenzen haben. Der Direktverkauf dort dürfte von der Maßnahme nicht betroffen sein. Denn auch hier werden Spiele direkt für Käufer oder, im Falle eines Geschenkes, Adressaten aktiviert. (red, 03.05.2019)