Sozialministerin Hartinger-Klein hat einen "Hundegipfel" einberufen. Darüber soll man sich nicht lustig machen. Hundehaltung ist ein Wohlstands-, ein Status- und ein Einsamkeitsphänomen geworden. Die Statistik und der bloße Augenschein ergeben drei Erkenntnisse: Es gibt so viele Hunde wie noch nie. Es gibt so viele gefährliche Hunde wie noch nie. Und es gibt so viele Hundehalter wie noch nie, die nicht mit ihren Hunden umgehen können.

Hartinger-Klein will die nach Bundesländern unterschiedlichen Hundehaltungsvorschriften vereinheitlichen. Dann soll eine "flächendeckende Hundebissstatistik zu einer Neubewertung der Listenhundegesetzgebung" erstellt werden. Gefährliche Hunde sollen künftig mittels einer standardisierten Risikoanalyse erkannt und in der Folge gekennzeichnet werden. Sie kommen in eine Datenbank. Es gäbe sozusagen keine bissfreudigen Rassen. Es müsse auch geklärt werden, was unter einem Biss zu verstehen ist. Tatsächlich kann auch ein Dackel ein Kleinkind ins Gesicht beißen und nicht nur ein Pitbull (beides kürzlich geschehen).

Hartinger-Klein meint wohl zu Recht, dass die Hunde auch ein Produkt ihrer Umwelt sind und dass viele Menschen, vor allem Kinder, die Signale eines Hundes nicht erkennen können. Aber da kommt man wieder an den Anfang zurück. Es gibt viel mehr Hunde und viel mehr Leute, die eigentlich keine haben dürften. (Hans Rauscher, 3.5.2019)