Der Sturm hat für viel Zerstörung gesorgt.

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"Fani" gilt als stärkster Zyklon in dem Gebiet seit 1999

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Viele Menschen sind auf Notunterkünfte angewiesen.

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Der Sturm hat mittlerweile Bangladesch erreicht.

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Neu-Delhi/Dhaka – Zyklon "Fani" hat in Indien schwere Schäden und Überschwemmungen hinterlassen und deutlich abgeschwächt Bangladesch erreicht. Die Meteorologiebehörde in der Hauptstadt Dhaka maß am Samstag Windgeschwindigkeiten von bis zu 88 Stundenkilometern.

Durch den Wirbelsturm sind im östlichen Bundesstaat Odisha mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Wie indische Medien am Samstag berichteten, waren in den meisten Fällen umstürzende Bäume die Ursache. Es war vom stärksten Sturm in Indien seit fünf Jahren die Rede. 1,2 Millionen Menschen wurden evakuiert. Ministerpräsident Narendra Modi, der sich mitten in einer Parlamentswahl befindet, kündigte in einem Tweet an, dass er Odisha am Montag besuchen werde.

Auch in Bangladesch, wo der Sturm anschließend hinzog, kamen trotz Massenevakuierung Menschen ums Leben. Nach Aussage von Katastrophenschutzminister Enamur Rahman wurden mindestens vier Menschen getötet, 63 Personen seien verletzt worden.

In Dhaka und einigen Küstengebieten Bangladeschs gab es heftige Regenfälle. Die Häfen wurden zunächst geschlossen. Das Auge des Zyklons befand sich am Nachmittag (Ortszeit) westlich der Hauptstadt, wie der Direktor der Meteorologiebehörde, Shamsuddin Ahmed, sagte.

Am Freitag war "Fani" als stärkster Zyklon seit rund 20 Jahren mit bis zu 205 Stundenkilometern auf Indiens Ostküste getroffen. Durch das Unwetter wurden Bäume und Strommasten umgerissen. Etliche Häuser wurden zerstört.

Heftige Regenfälle

Im indischen Bundesstaat Westbengalen gab es am Samstag noch teils heftige Regenfälle. Mehrere Tausend Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen und wurden vorübergehend in staatlichen Notunterkünften untergebracht. Flüge und Zugverbindungen wurden vorerst gestoppt.

Helfer im Bundesstaat Odisha begannen bereits mit den Aufräumarbeiten und räumten umgestürzte Bäume von den Straßen. Die Behörden bemühten sich darum, die Stromversorgung und Telefonleitungen wiederherzustellen. Flüge und Zugverbindungen sollten bald wieder aufgenommen werden, sagte Prabhat Mahapatra von der örtlichen Katastrophenschutzbehörde.

Stärkster Zyklon seit 1999

Wirbelstürme sind am Golf von Bengalen keine Seltenheit, vor allem zwischen April und November. "Fani" jedoch gilt als stärkster Zyklon in dem Gebiet seit 1999, als mehr als 10.000 Menschen in Odisha (damals Orissa) ums Leben kamen. Damals hatte der Wind eine Geschwindigkeit von 260 Stundenkilometern erreicht. Seitdem gelten die Sicherheitsvorkehrungen in dem Bundesstaat allerdings als deutlich verbessert.

Sowohl in Indien wie auch in Bangladesch waren Küstengebiete geräumt und Bewohner in Sicherheit gebracht worden. Allein in Odisha wurden etliche Häuser und Wohnungen evakuiert. Rund 1,2 Millionen Menschen mussten vorübergehend ihr Zuhause verlassen. Nach Einschätzung der Zeitung "Times of India" ist es unter anderem den Sicherheitsmaßnahmen und deutlich präziseren Wettervorhersagen zu verdanken, das "Fani" nicht deutlich mehr Menschen zum Opfer fielen. (APA, 4.5.2019)