Colombo – Zwei Wochen nach der verheerenden Anschlagsserie in Sri Lanka haben die Behörden mehr als 600 Ausländer ausgewiesen, darunter rund 200 islamische Geistliche. Die Kleriker seien legal ins Land gekommen, ihre Visa seien aber abgelaufen, sagte Innenminister Vajira Abeywardena der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag.

Nach den Anschlägen am Ostersonntag habe die Regierung beschlossen, die Visa-Auflagen für Religionslehrer zu verschärfen. Die srilankische Regierung macht die Islamistengruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ) für die Attacken verantwortlich, bei denen 257 Menschen getötet wurden. Als ihr Anführer galt der Kleriker Zahran Hashim, der als Selbstmordattentäter starb.

Keine Äußerung zu Nationalitäten

Abeywardena sagte, die Regierung habe kein Problem mit Predigern aus dem Ausland. In jüngster Zeit seien jedoch Kleriker bestimmter religiöser Einrichtungen "wie Pilze aus dem Boden geschossen". Die Regierung werde sie im Auge behalten. Der Minister äußerte sich nicht zu den Nationalitäten der Ausgewiesenen. Die Polizei erklärte jedoch, viele stammten aus Bangladesch, Indien, Pakistan und von den Malediven.

Bei den Anschlägen auf Luxushotels und Kirchen waren am Ostersonntag 257 Menschen ums Leben gekommen, etwa 500 weitere wurden verletzt. (APA, 5.5.2019)