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Satya Nadella hat Microsoft neuen Wind verschafft – und mit alten Gewohnheiten gebrochen.

Foto: Elaine Thompson / AP

Microsofts über die Jahre hart erarbeitete Liebe zu Open Source Software erreicht einen neuen Höhepunkt. Im Rahmen der Entwicklerkonferenz hat Microsoft eine neue Generation des Windows Subsystem for Linux vorgestellt, und diese baut den Support für das freie Betriebssystem erheblich aus – mit durchaus interessanten Konsequenzen.

Umbruch

In Zukunft wird Windows mit einem vollständigen Linux-Kernel ausgeliefert. Bisher nutzte Microsoft eine Erweiterung für den Windows NT Kernel, die die Linux-Schnittstellen nachbildete. Das funktioniert zwar, hat aber auch spezifische Schwächen. So waren etwa Dateisystemzugriffe um den Faktor 20 langsamer als bei einem echten System. Zudem wurden manche Linux-APIs gar nicht implementiert, moderne Features – alles, was nach Kernel 4.4 hinzugekommen ist – fehlten ebenfalls.

Mit dem Windows Subystem for Linux 2 rennt nun der Open-Source-Kernel in einer schlanken virtuellen Maschine. Microsoft passt den Kernel dabei für dieses Umfeld gezielt an, etwa indem unnötiger Hardware-Support gestrichen wird. Das erlaubt nicht zuletzt einen schnelleren Start.

Grundlage ist dabei der Linux Kernel 4.19, und damit die aktuellste Version der Software mit Langzeit-Support. Der erweiterte Linux-Support eröffnet aber auch sonst neue Möglichkeiten. So sollen sich mit dem WSL 2 selbst Docker-Container verwenden lassen.

Ablauf

All dies bedeutet natürlich auch, dass Microsoft die GPL Lizenz, unter der der Linux-Kernel steht, erfüllen und alle eigenen Code-Modifikationen den Windows-Nutzern zugänglich machen muss. Die erste Preview-Version soll im Juni veröffentlicht werden. (Andreas Proschofsky, 7.5.2019)