Berlin – Beim deutschen Medien- und Technologiekonzern Axel Springer drücken Investitionen in die Digitalisierung auf das Ergebnis. Der bereinigte Gewinn (Ebitda) fiel im ersten Quartal um 2,5 Prozent auf 167 Mrd. Euro, wie der Verlag am Dienstag mitteilte. Der Umsatz sank binnen Jahresfrist um 0,2 Prozent auf 772 Mio. Euro. Die Zahlen fielen besser aus als von Experten erwartet.

Der Konzern begründete die Rückgänge mit Konsolidierungseffekten und verwies darauf, organisch habe es bei Gewinn und Umsatz jeweils Anstiege gegeben. "Axel Springer wächst mit digitalen Rubrikenangeboten und mit digitalem Journalismus deutlich", sagte Konzernchef Mathias Döpfner. Die Aktie lag kurz nach Handelsbeginn um rund ein Prozent im Plus.

74 Prozent des Umsatzes durch Internetgeschäft

Springer hatte bereits im März angekündigt, man nehme für die weitere Digitalisierung stagnierende Gewinne in Kauf. Investitionen ins Digitalgeschäft "stehen in Zukunft stärker als in den vergangenen Jahren im Vordergrund", betonte Döpfner nun. Der Medienkonzern will einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag vor allem in Marketing, Technik und Produkte stecken. Wegen des Verkaufs von 51 Prozent an der Ferienhaus-Onlineplattform @Leisure peilt Springer für 2019 nur noch einen Umsatz auf Vorjahresniveau an. Bisher hatte der "Bild"-Herausgeber ein Plus im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet.

Springer will künftig noch stärker auf digitalen Journalismus und digitale Kleinanzeigen setzen – also Job-, Immobilien- und Autoportale. Das Internetgeschäft trägt bereits knapp 74 Prozent zum Umsatz und fast 87 Prozent zum Gewinn bei. (APA, Reuters, 7.5.2019)