Facebook löschte Seiten, die russische Propaganda in Österreich verbreitet haben.

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Facebook geht gegen russische Propagandaseiten vor. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Seite gelöscht, die in Österreich einschlägig tätig war. Laut Facebook war dieser Auftritt Teil eines Netzwerks, das von Russland aus in verschiedenen europäischen Ländern wie Deutschland, Spanien oder der Ukraine tätig war. Zu dessen Aufgaben zählte die Verbreitung von Falschmeldungen und polarisierenden Themen, etwa Artikeln über Migration oder Religion.

Die für Österreich zuständige Seite verbreitete etwa Artikel eines deutschen Magazins, dessen Herausgeber über Kontakte zu den österreichischen Identitären und anderen rechtsextremen Gruppierungen verfügt.

Die von Facebook gelöschte Seite.
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21 Accounts gelöscht

Nach eigenen Angaben hat Facebook 21 Userkonten, Seiten und Instagram-Accounts entfernt, die durch "koordiniertes unauthentisches Verhalten" aufgefallen sind. Die Hintermänner sollen auch auf anderen Internetplattformen tätig gewesen sein. Sie nutzten Fake-Accounts, um Gruppen beizutreten, und gaben sich als andere Personen aus.

Russische Propagandakampagnen sind nicht Neues. So war Facebook massiv in die Kritik geraten, nachdem von Russland aus betriebene Kampagnen im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 bekannt wurden. Die Kampagnen zielten darauf ab, Donald Trump zur Präsidentschaft zu verhelfen. In der vergangenen Woche sorgte Facebook für Aufregung, nachdem es Seiten ultrakonservativer und antisemitischer Aktivisten gelöscht hatte. Trump sprach in diesem Zusammenhang von Zensur.

Hacker aus Russland

Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass derzeit russische Hacker zahlreiche Ziele in Europa angreifen. Sicherheitsexperten sprechen von einem Zusammenhang mit der anstehenden Europawahl. Zu den Spionagezielen gehören neben europäischen Regierungsorganisationen auch Medienhäuser in Frankreich und Deutschland, Oppositionsgruppen in Russland sowie LGBT-Organisationen mit Verbindungen nach Russland.

In den letzten Jahren haben russische Hacker immer wieder ausgeklügelte Kampagnen in Europa und den USA durchgeführt. Laut US-Behörden legten sie ihre Meisterprüfung im vergangenen US-Präsidentschaftswahlkampf ab. Russische Hacker sollen E-Mails der US-Demokraten gestohlen und mit deren Veröffentlichung zur Wahl Trumps zum Präsidenten beigetragen haben. Zusätzlich werden ihnen Sabotageaktionen wie ein Stromausfall in der Ukraine, Einbrüche in das deutsche Regierungsnetz oder Erpressungstrojaner-Wellen zugeschrieben. (sum, 7.5.2019)